Auf der Stadtautobahn wird in Kürze ein Blitzer installiert, der erst vor wenigen Monaten zugelassen wurde. Er benötigt keinen Stromanschluss. Ein weiterer soll auf der Zoobrücke zum Einsatz kommen – das wirft allerdings Fragen auf.
Brennstoffzellen-Blitzer für KölnStadt plant Installation an zwei Stellen – eine Stelle wirft Fragen auf

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Hier, aufs Grün, soll der neue Brennstoffzellen-Blitzer hin. Das Foto wurde am Dienstag (10. Juni 2025) gemacht.
Unfallschwerpunkt Stadtautobahn (B55a): Jetzt werden Raserinnen und Raser ausgeblitzt! Wie die Stadt Köln mitteilte, wird sie kurz vor dem Autobahnkreuz Köln-Ost eine stationäre Blitzanlage installieren.
Das Besondere: Weil an der Stelle kein Stromanschluss ist, weil Grünstreifen, wird der neue laserbasierte Blitzer mit einer Brennstoffzelle betrieben. Das neue System wurde erst im März 2025 von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen und soll auch auf der Zoobrücke zum Einsatz kommen.
Erster Brennstoffzellen-Blitzer an Kölner Stadtautobahn
Auf der Stadtautobahn war es in der Vergangenheit in dem Bereich, an dem bald ein Blitzer das Tempo überwachen wird, zu mehreren zum Teil schweren Unfällen gekommen. Auch wird dort gerne aufs Gaspedal gedrückt, wie eine Geschwindigkeitsmessung der Stadt ergab.
Zwischen dem 29. April und 13. Mai 2025 wurden 323.904 Fahrzeuge gemessen. Davon waren auf der Strecke (80 km/h sind erlaubt) 85.374 Fahrzeuge schneller als 90 km/h. Heißt: Rund jeder vierte fuhr zu schnell. Der traurige Spitzenreiter war mit 181 km/h unterwegs.
Aufgrund der Messergebnisse und der Unfälle hatte die Unfallkommission die Installation einer festen Blitzanlage beschlossen. Im dritten Quartal 2025 ist es dann so weit.
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Wie die Stadt bekannt gab, wird die Anlage neben der Stadtautobahn zwischen der Ausfahrt zur und der Zufahrt von der Frankfurter Straße eingerichtet. Die Miete für den Blitzer beläuft sich für 36 Monate auf 260.000 Euro. Bei den Raserzahlen wird er das vermutlich schnell rausgeholt haben.
„Bis zur Installation wird die Polizei die Einhaltung der Geschwindigkeit kontrollieren. Im Gegensatz zur Stadt darf sie auch mit mobilen Geräten messen“, erklärte Robert Baumanns vom städtischen Presseamt.
Warum keine Stromversorgung auf der Zoobrücke für normalen Blitzer?
Wann ein Brennstoffzellen-Blitzer auch auf der Zoobrücke zum Einsatz kommt und der dortigen Blitzer-Posse ein Ende setzt, ist noch unklar.
Vor rund anderthalb Jahren war bekannt geworden, dass die alten Blitzer auf der Zoobrücke seit zehn Jahren teilweise defekt sind. Reparatur: unwirtschaftlich. Sie ersetzen: nicht möglich, weil die erforderliche Stromversorgung auf der Brücke fehlt. Wie, kein Strom? An der Stelle, wo der Brennstoffzellen-Blitzer hin soll, steht doch eine Laterne! Braucht die keinen Strom??? EXPRESS.de hakte nach.
Die Verwaltung habe 2023 und 2024 intensiv die Möglichkeiten einer Feststromversorgung für die geplanten laserbasierten Messsysteme auf der Zoobrücke geprüft, so Robert Baumanns. Er erklärte: „Die im Bereich der Zoobrücke vorhandene Stromverkabelung ist ausschließlich für den Betrieb der Brückenbeleuchtung ausgelegt und kann für den Betrieb von Messanlagen nicht verwendet werden.“
Die Prüfung einer Neuverkabelung habe sich als langwierig und zeitintensiv erwiesen und zum Ergebnis geführt, dass diese gegenwärtig wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Baumanns: „Eine Neuverkabelung soll mittel- bis langfristig im Rahmen der anstehenden Sanierung der Zoobrücke geplant werden. Daher können derzeit nur batteriebetriebene Messsysteme zum Einsatz kommen.“