Nachdem ein Mann auf Kirmes-Veranstaltungen in Düsseldorf und Düren jeweils Sprengsätze gezündet hatte, stellte er sich der Polizei. Die Behörden haben ihn jetzt auf freien Fuß gesetzt.
Geisterbahn-AnschlägeKölner Täter hatte Sprengsätze auf Kirmes gezündet, Behörden lassen ihn frei

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Ein Mann hatte unter anderem auf der Düsseldorfer Rheinkirmes, hier eine Aufnahme vom Juli, einen Sprengsatz gezündet und sich später der Polizei gestellt.
Nach Anschlägen auf die Düsseldorfer und Dürener Kirmes ist der tatverdächtige Mann aus Köln aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der 40-Jährige hatte vor rund sechs Wochen Sprengsätze auf den Jahrmärkten gezündet und dabei eine chemische Substanz freigesetzt.
Die Explosion in der Geisterbahn der Annakirmes in Düren am 2. August 2022 dürfte vielen Besucherinnen und Besuchern noch in Erinnerung sein. Der mutmaßliche Täter hatte sich nach einer öffentlichen Fahndung der Polizei in Köln gestellt.
NRW: Tatverdächtiger (40) aus Köln aus U-Haft entlassen
Wie die Deutsche Presse-Agentur mit Verweis auf die ermittelnde Staatsanwaltschaft Aachen berichtet, habe der Mann beteuert, dass er niemandem habe körperlich schaden wollen. Das Gericht habe keine Haftgründe mehr gesehen.
Die Staatsanwaltschaft geht unterdessen davon aus, dass der 40-Jährige zwei Wochen zuvor auch in einer Geisterbahn in Düsseldorf einen Sprengsatz ausgelöst hatte.
Zum Motiv des Mannes wurde zunächst nichts bekannt. Bei einem Haftprüfungstermin am Montag sei er durch eine Richterin unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden, so die Staatsanwaltschaft.
Auch wenn man die Akte der Düsseldorfer Kollegen noch nicht ausgewertet habe, gehe man von einem Zusammenhang mit der Explosion bei der dortigen Kirmes aus. Die Staatsanwaltschaft Aachen werde daher das Verfahren aus Düsseldorf wohl mit übernehmen, so die Sprecherin.
Kirmes-Anschläge in NRW: Fall auch bei „Aktenzeichen XY“
Nach der Tat in der Dürener Geisterbahn hatte die Polizei mit einem Foto bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ nach dem Verdächtigen gesucht. Kurze Zeit später stellte sich der Kölner der Polizei.
Nach früheren Angaben der Ermittlerinnen und Ermittler hatte der Mann „handelsübliche Substanzen“ in einer Plastikflasche gemischt. So sei ein Gas entstanden, das die Flasche explodieren ließ. Verletzt worden war bei den identischen Taten in Düsseldorf und Düren niemand. (dpa)