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Nach Absage in Köln„Diese Doppelmoral“: Hitzige Debatte um Public Viewing entbrannt

Fußballfans stehen während der Fußball-EM an einer Kneipe und verfolgen gemeinsam ein Spiel.

Über das abgesagte Public Viewing in Köln ist eine Diskussion entbrannt. Das Foto vom Zülpicher Platz entstand im Juni 2021 während der Europameisterschaft.

Kein Public Viewing in Köln bei der WM 2022. Die Entscheidung der Stadt gefällt in Köln nicht allen.

von Thomas Werner (tw)

Die Kritik an der Fußball-WM 2022 ist seit jeher groß. Der Austragungsort (Katar), die Umstände (tote Arbeiter, aufwändig gekühlte Stadien), die Beteiligten (FIFA, DFB) – Ansatzpunkte für Kritik gibt es genug.

Auch Boykott-Aufrufe stehen seit Jahren im Raum, sei es in Richtung der Verbände, Fußballer oder TV-Publikum. 

Kein Public Viewing in Köln: Diskussion um Entscheidung der Stadt entbrannt

Da kam die Ankündigung der Stadt Köln am Sonntag (16. Oktober 2022) eigentlich wenig überraschend. „Die Stadt Köln plant kein Public Viewing oder anderweitige Veranstaltungen anlässlich der Fußball-WM 2022“, sagte eine Sprecherin der Stadt Köln gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Alles zum Thema WM 2022

Trotzdem ist rund um die Ankündigung eine hitzige Diskussion entbrannt. Auf der Facebook-Seite des EXPRESS diskutieren Userinnen und User die Entscheidung, teilweise mit komplett unterschiedlichen Standpunkten.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Eine entscheidende Frage: Wäre ein Angebot zum Public Viewing überhaupt angenommen worden? „Wer will denn im Winter vormittags draußen Fußball schauen?“, fragt Userin Heike Schneider.

Eine Sichtweise, die viele teilen, aber nur bedingt die Fakten berücksichtigt: Für Public Viewing interessant wären ohnehin zunächst nur die drei deutschen Gruppenspiele. Zwei davon, gegen Spanien (27. November) und Costa Rica (1. Dezember) finden um 20 Uhr und nicht etwa vormittags statt. Das erste deutsche Spiel gegen Japan (23. November) steigt um 14 Uhr. Mit kalten Temperaturen ist aber logischerweise dennoch zu rechnen.

Fußball-WM in Katar: Ist ein TV-Boykott „doppelmoralisch“?

Neben vielen positiven Stimmen gibt es auch Kritik an der Entscheidung: Userin Dorothea Belbomi findet die „Empörung gegenüber Katar doppelmoralisch“, zumal die Bundesregierung ja bereit war, einen Gas-Deal mit Katar einzugehen.

Häufig im Zentrum der Diskussion: die Gastronomie. User Rudi Camci: „Selber schuld, wenn die Stadt Köln keine Umsätze machen möchte. In der heutigen Zeit wäre das sehr gut, denn viele Unternehmen gehen langsam pleite und so eine WM kommt eigentlich genau richtig.“

User Ferry Strohbach spricht von einer „Entscheidung gegen die Fußballfans“, zumal „die ganzen Moralapostel gemütlich mit Freunden zusammensitzen und die WM im Warmen schauen“ werden, wie ein anderer User ergänzt.

Grundsätzlich gibt es, aus moralischen Gründen, aber auch viel Applaus. „Ich bin Fußballfan durch und durch. Habe vor Monaten schon gesagt, dass ich die WM boykottiere. Jeder Wirt, jede noch so kleine Gemeinde, oder Stadt, die ebenfalls FREIWILLIG die WM boykottiert, wird von mir gefeiert“, erklärt Userin Heike Fabig. Es solle aber jedem, der die WM schauen möchte, freistehen, genau das zu tun.

Klar ist: Wer das Turnier in Köln live und „im Rudel“ verfolgen möchte, dürfte dazu trotz der Absage der Stadt die Möglichkeit haben. Viele Gastrobetriebe haben zwar ebenfalls Boykott angekündigt, viele dürften aus finanziellen Gründen aber auch anders entscheiden.