Die Räuber starten aktuell (erneut) voll durch. EXPRESS.de hat vor ihrem Jahresabschlusskonzert im Gloria-Theater exklusiv mit Frontmann Sven West und Gitarrist Andreas „Schrader“ Dorn über ihren Erfolg gesprochen.
„Hat uns selbst umgehauen“Räuber mit umjubelter Konzert-Premiere im Gloria – Doku über Mega-Comeback
Bis zum Weihnachtsmarkt auf dem Rudolfplatz reichte die Warteschlange am Freitagabend (13. Dezember). Zu groß war der Andrang der Leute, die zusammen mit den Räubern deren Jahresabschlusskonzert im Gloria-Theater feiern wollten.
Kurzerhand entschied die Band: „Wir fangen nicht eher an, bis alle Leute drin sind.“
Verrückte Monate liegen hinter den Räubern – „ein einziger Freudentaumel“
Hinter den Räubern liegen wilde Monate und Gefühle, die Band kann die jüngere Vergangenheit kaum in Worte fassen kann. „Unser 33-jähriges Bandjubiläum ist für uns ein einziger Freudentaumel gewesen“, strahlt Ur-Räuber Kurt Feller. In der Hand hält er sein Handy und zeigt stolz den Terminkalender für 2026: „Jedes Wochenende ist belegt und nicht nur mit Auftritten, sondern mit Vollkonzerten in ganz Deutschland. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass die Räuber so etwas nochmal erleben werden“, strahlt „Mama Kurti“, wie ihn seine Kollegen liebevoll nennen.
Die „Räuber 3.0“ starten voll durch. Mit einer restlos ausverkauften Premiere im Gloria-Theater, krönte die Band ihr 33-jähriges Bandjubiläum. EXPRESS.de sprach vor dem Konzert exklusiv mit Frontmann Sven West und Gitarrist Andreas „Schrader“ Dorn über die letzten Monate, die Räuber-Dokumentation und warum Helene Fischer-Fans „Oben unten“ lieben.
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„Wir freuen uns unfassbar darüber, wie gerade der Weg der Räuber verläuft. Wenn uns vor drei Jahren einer gesagt hätte, dass wir heute vor ausverkauftem Haus im Gloria-Theater spielen, hätten wir ihn für bekloppt erklärt“, erzählt Sven West und gesteht: „Wir waren noch nie so nervös vor einem Konzert wie heute Abend.“
Der Plan, sich neu auszurichten und der Mut, mit Songs wie „Wigga Digga“, „Oben unten“ und in dieser Session „Der Bär“ und „Platz für dich“ an den Start zu gehen, hat zum umjubelten Comeback der Räuber geführt. „Wie schnell es ging, der Band einen neuen Anstrich zu verpassen, hat uns selbst umgehauen“, kann es Seven West selber kaum glauben.
„Durch die Verrücktheit von ‚Wigga Digga‘ und ‚Oben unten‘ können wir gerade alles machen. Da funktioniert sogar in der Session die witzige Nummer von unserem ‚Bär‘ und gleichzeitig die Ballade ‚Platz für dich‘“, schwärmt Andreas „Schrader“ Dorn. Sven West ergänzt: „Unser Kurti hat oft gesagt: ‚Ne Jungs, das können wir nicht machen und das passt nicht zu den Räubern.‘ Das ist jetzt völlig weg und wir können gerade musikalisch alles machen. Das ist ein total tolles Gefühl, was uns absolut stolz macht.“
Erfolg bringt natürlich auch Erfolgsdruck mit sich und kann schnell zu Stillstand führen, oder? „Das haben wir deutlich gespürt und im ersten Moment sind wir ins Stocken geraten, weil wir einfach zu viel wollten. Was wir aber auf gar keinen Fall wollten, war ‚Oben unten‘ Nummer eins, zwei, oder drei zu schreiben“, beschreibt „Schrader“ die Situation.
Frontmann West wird noch deutlicher: „Wir hatten richtig Panik und haben kurzerhand zwölf Song-Ideen in die Tonne geschmissen.“ Doch schnell hat die Band gemerkt: „Hey, das sind doch nicht wir? Wir sind fünf Mann mit jeder Menge Ideen, besonders Tommy und Martin, die ständig mit Reimen wie ‚Jeck im Cadillac‘ oder ‚Mister Twister‘ um die Ecke kommen. Wir haben uns dann selber gesagt: Jetzt nicht durchdrehen, wir haben unsere Schiene gefunden und die gilt es schön weiter zu verfolgen. Nicht jeder Song kann ein Hit werden.“
Räuber drehen eigene Doku – „Entwicklung wollen wir einfach erzählen“
Die rasante Entwicklung der „Räuber 3.0“ möchte die Band in einer Dokumentation festhalten. Sven West: „Seit Thommy Pieper und Martin Zender vor drei Jahren zu uns gestoßen sind, hat sich so viel entwickelt, dass wir an diesem Punkt mit der Doku starten wollen. Es gab zwar damals schon WDR-Vierteiler, danach ist das Thema Räuber aber nicht mehr angerührt worden. Daher sind wir auf die Idee gekommen, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Wir sind gespannt, welcher Fernsehsender vielleicht Interesse zeigt.“
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Eine Etappe der Räuber-Doku wird auf jeden Fall das Konzert im Gloria-Theater sein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zeitpunkt nach Corona, als die Band ziemlich am Boden war und schon viele Kölnerinnen und Kölner nicht mehr an den Fortbestand der Räuber glaubten. „Der Weg, wie wir wieder in die Spur gekommen sind, wie wir über unseren eigenen Schatten gesprungen sind und uns Sachen getraut haben, die vorher undenkbar gewesen wären. Diese für uns unfassbare Entwicklung wollen wir einfach erzählen“, beschreibt „Schrader“ den Gedanken hinter der Doku.
Bevor die Räuber ihre gefeierte Konzert-Premiere im Gloria-Theater zelebrierten, stand mit René Travnicek ein ganz besonderer Gast auf der Bühne. Der Entertainer und Warm-Upper hatte mit den Räuber-Fans leichtes Spiel: „Ich habe bei der Schlagernacht des Jahres die Räuber anmoderiert und fand den Song ‚Oben unten‘ mit der Choreografie so genial, dass ich sie als Warm-Upp-Nummer bei ‚Let's Dance‘ gespielt habe. Und was soll ich sagen – das Studio stand kopf. Der absolute Hammer war, als die Räuber live als Warm-Upper im Studio dabei waren.“
Dass Helene Fischer-Fans auch Räuber-Fans sind, stellte René Travnicek bei einer Veranstaltung der Schlager-Queen in Düsseldorf fest: „Als ich als Warm-Upper mit ‚Oben unten‘ die 15.000 Fischer-Fans einstimmte, tanzte und sang die ganze Halle mit und sorgte für ein fantastisches Bild.“