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Karnevals-KriseTickets, Nachwuchs, WDR: Kölner Präsident haut mit „Ruck-Rede“ auf den Tisch

Björn Griesemann im Kölner Gürzenich: Der Präsident der Blauen Funken hielt am Montag (9. Januar) eine flammende Rede.

Björn Griesemann im Kölner Gürzenich: Der Präsident der Blauen Funken hielt am Montag (9. Januar) eine flammende Rede.

Schleppender Ticket-Verkauf, Inflation und Nachwuchs: Mit einer flammenden Rede hat sich Blaue-Funken-Präsident Björn Griesemann Gehör verschafft und Positivität im Kölner Karneval eingefordert.

von Bastian Ebel (bas)Daniela Decker (dd)

Da schauten auch einige Präsidenten als Gäste baff beim Regimentsappell der Blauen Funken im Gürzenich drein. Denn was Blaue-Funken-Chef Björn Griesemann da eben ausgesprochen hatte, war an Deutlichkeit nicht mehr zu überbieten.

In einer flammenden Rede nahm er am Montagabend (9. Januar 2023) kein Blatt vor den Mund, denn der Präsident des großen Kölner Korps macht sich ernsthafte Sorgen um die Entwicklung im Kölner Karneval. Und gab Beispiele an die Hand, wie es besser gehen könnte.

Köln: Blaue Funken-Präsident mit Appell

„Jeder leidet unter schlechten Kartenverkäufen – auch wir. Dieses Problem müssen wir mit viel Einsatz im Ehrenamt kompensieren. Wir müssen darum kämpfen, die Säle auch in Zukunft wieder voll zu bekommen. Ich glaube, gerade bei den kleineren Gesellschaften bahnen sich echte Probleme an“, so Griesemann auf der Bühne.

Der Ex-Prinz von 2014 weiß, wovon er spricht. „Wir müssen nach meiner Meinung raus aus dem Krisenmodus. Ja, als Ehrenamtler bekommen wir immer mehr Steine in den Weg gelegt. Die Nachwuchsgeneration ist sicher nicht so engagiert wie die eine oder andere ältere Generation. Ich glaube, wir müssen einfach nur lernen, sie anders anzupacken“, appellierte er an die Nachwuchsförderung.

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Aber es ging noch weiter in seiner „Ruck-Rede“, denn er nahm die Jecken in die Pflicht. „Lasst uns dennoch positiv in die Zukunft schauen, denn was wir alle können, ist Karneval feiern und das schon seit 200 Jahren. Wir wissen aber auch – die Menschen haben weniger Geld und haben Angst. Es ist wichtig, dass wir wieder lernen, positiv über unser tolles Fest und unser Ehrenamt zu sprechen. Mit allem anderen schaden wir uns nur selbst.“

Köln: Positiver Ausblick, Kritik am WDR

Als Positiv-Beispiel nahm er die erste Woche nach der Proklamation, lederte die Außendarstellung allerdings ab. „Die erste Karnevalswoche liegt hinter uns und sie hat so gutgetan. Diese erste Woche hat so gutgetan, Freunde wieder zu sehen, lachende Gesichter, zusammen ein Kölsch trinken und einfach nur Spaß zusammen haben.“ Griesemann: „Wir haben tolle Veranstaltungen gemacht und auch gesehen. Außer der WDR, der hat was anderes als wir gesehen.“

Die Worte des Präsidenten – sie trafen wie die Faust aufs Auge und brachten wirklich nachdenkliche Gesichter hervor. Und der Abend noch eine Verabschiedung:  Nach zwölf Jahren wurde Korps-Kommandant Thomas Klinnert verabschiedet, sein Nachfolger ist Jürgen Pesch.