„Entschuldige mich bei allen”Lauterbach will eine Frau, doch sein Leben steht Kopf

SPD-Politiker Karl Lauterbach im Interview bei WELT.

So kennt ihn Deutschland: Karl Lauterbach, hier am 22. Februar 2021 beim TV-Sender WELT, ist häufig als Corona-Experte im Fernsehen zu sehen.

Köln. Wer die Corona-Pandemie im TV verfolgt, der kommt an ihm nur schwer vorbei: Der Kölner SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist häufiger Gast in Talkshows oder Nachrichten, seine Meinung als Fachmann wird geschätzt. Klar, dass bei dem ganzen Stress das Privatleben zu kurz kommt. Wie sehr, hat der 58-Jährige nun in einem Interview verraten.

Eines der Hauptprobleme aus seiner Sicht: der mangelnde Schlaf. Das liege daran, dass er jede Nacht Studien zur Pandemie-Lage lese, sagte Lauterbach dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel”. „Gut sind sieben Stunden und mehr. Die erreiche ich bei weitem nicht.“

Karl Lauterbach kriegt während Corona wenig Schlaf, das Privatleben leidet

Wenig Schlaf ist jedoch nicht die einzige seiner derzeitigen Gewohnheiten, die Lauterbach nicht weiterempfehlen würde: „Ich esse sehr einseitig, ernähre mich nicht vegan. Trinke jeden Tag Wein. Trinke keinen grünen Tee, sondern schwarzen Kaffee. Ich habe viel mehr Stress, als ich empfehlen würde. Ich mache kein Yoga.”

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Auch die eigene Partnersuche muss hinter der Pandemie zurückstecken, wie der SPD-Politiker verriet. Seit dem Interview mit der „Bunte”, in dem er sagte, nicht auf ewig Single bleiben zu wollen, habe er zwar viele Zuschriften erhalten. Zum Sichten habe ihm bisher aber die Zeit gefehlt. „Ich muss mich bei all denjenigen Frauen, die mir geschrieben haben, dafür sehr entschuldigen, was ich hiermit tue”, so Karl Lauterbach.

Karl Lauterbach will eine Freundin, doch die Zeit fehlt

Also tritt er zukünftig beruflich etwas auf die Bremse? Von wegen! Im gleichen Interview mit dem Spiegel meldete Lauterbach Ansprüche auf einen Ministerposten im neuen Kabinett an.

„Das Amt des Gesundheitsministers finde ich nach wie vor sehr reizvoll”, so Lauterbach, der damit Nachfolger von Jens Spahn (CDU) werden würde. Er sei „recht zuversichtlich”, dass ihn „diese Aufgabe nicht überfordern würde”, fügte der 58-Jährige hinzu.

Karl Lauterbach will Gesundheitsminister in neuer Regierung werden

Klar ist: Damit dieser Wunsch Wirklichkeit wird, muss die SPD bei der Wahl am 26. September gut abschneiden und Teil der neuen Regierung sein. „Ich hoffe, dass die SPD im Herbst so gut abschneidet, dass wir endlich wieder das Gesundheitsministerium besetzen können”, so Lauterbach.

Da Lauterbach in Nordrhein-Westfalen nur auf den Platz 23 der Liste für die Bundestagswahl gewählt wurde, müsste er für den Wiedereinzug in das Parlament wahrscheinlich seinen Wahlkreis in Köln und Leverkusen (u.a. gegen Serap Güler) direkt gewinnen. „Ich bilde mir ein, dass ich bei den Mitgliedern der SPD sehr beliebt bin”, sagte er und fügte hinzu: „Dass es ein paar Funktionäre gibt, die bei der Aufstellung der Listen zuerst sich selbst berücksichtigen, war leider schon immer so.” (tw, mit dpa)