+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Karl LauterbachVom Hauptschüler zum Corona-Genie: So tickt der SPD-Mann

Karl_Lauterbach_Portrait

Karl Lauterbach, hier am 24. März bei einem Interview im Bundestag, ist so etwas wie das Gesicht der Corona-Krise.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Köln Corona? Lauterbach! Wenn es in Deutschland ein Gesicht zur Krise gibt, dann ist es das des Professors aus dem Rheinland.

  • Karl Lauterbach stammt aus dem Rheinland
  • Der SPD-Gesundheitsexperte ist das Gesicht der Corona-Krise
  • Für einige ist Lauterbach die „Nervensäge der Nation“

Keiner ist derart auf Sendung. Keiner so auf Zack. Meist plausibel und präzise. Permanent und penetrant. Häufig pessimistisch. Der Gesundheitsexperte der SPD hat es geschafft: Er ist die populärste Nervensäge der Nation, gefühlt ein Minister in spe. Karl, der Größte?

Karl Lauterbach: In Diskussionen wird es oft emotional

Wo Lauterbach ist, kann es emotional werden. Wie bei Lanz am Mittwoch, 24. März. Da kritisierte der Autor und Journalist Heribert Prantl das Oster-Regierungs-Debakel – und griff Lauterbach an: „Ich bin jemand, der den Leuten Hoffnung geben will, im Vergleich zu ihnen, Herr Lauterbach.“ Lauterbach: „Lassen Sie das!“

Alles zum Thema Corona

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, sprang Lauterbach bei: „Wir hätten häufiger auf Karl Lauterbach hören sollen. Keiner lag so häufig richtig.“ Lauterbach (58 ) sagte am Donnerstag, 25. März, gegenüber EXPRESS, dass ihm Alena Buyx damit geschmeichelt habe - „aber lieber wäre es mir gewesen, wenn ich mit einigen sehr negativen Vorhersagen falsch gelegen hätte.“

Karl Lauterbach: Seine Prognosen treffen vorwiegend zu

Alles in allem trafen seine Prognosen vorwiegend zu. Lauterbach ist so was wie der Corona-Hardliner und das Seuchen-Orakel. Er hat stets Ausgangsbeschränkungen gefordert, er hat im vergangenen Jahr als erster vor der zweiten Welle gewarnt, vor der Rückkehr von Zuschauern in die Fußballstadien dringend abgeraten.

Jetzt, bei Lanz, sagt er über das aktuelle Schnelltest-Modell in Tübingen, bei dem an neun Teststationen die Menschen kostenlose Tests machen können und mit der Bescheinigung ins Theater, ins Geschäft oder zum Friseur gehen können: Das Projekt sei erfolgreich. „Aber nicht erfolgreich genug.“ Deshalb: Kein Modell für eine deutschlandweite Strategie. „Denn die Zahlen steigen noch.“

Karl Lauterbach: Der SPD-Politiker hat eine unterhaltsame Biografie

Unterhaltsam ist auch die Biografie des 1963 in Düren geborenen Arbeiterkinds Karl Lauterbach. Sie birgt einige Pointen, überraschende Pointen. Der studierte Mediziner und Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität zu Köln (wegen der Politik zur Zeit beurlaubt) besuchte erst die Hauptschule, wo er unterfordert war, wechselte dann zur Realschule und dann erst aufs Gymnasium.

Lauterbachs Vater arbeitete in einer Molkerei, die Familie wohnte in Oberzier in unmittelbarer Nähe der Kernforschungsanlage Jülich. Der junge Karl verschrieb sich der Wissenschaft und Medizin, studierte in Aachen, Düsseldorf, Texas. Und promovierte in einem Institut für Nuklearmedizin - an eben jener Kernforschungsanlage im Heimatland Jülich.

Er war erst Mitglied der CDU, trat 2001 der SPD bei – für die er seit 2005 als Abgeordneter für den Wahlkreis Leverkusen/Köln-Mülheim im Bundestag sitzt. Er trug lange Jahre eine Fliege, irgendwann flog er nicht mehr auf den Look. Vor allem seine Töchter hatten ihm davon abgeraten, wie er verriet.