Rätsel um VerschwindenFamilie will Tengelmann-Chef offiziell für tot erklären

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Seine Angehörigen möchten den ehemaligen Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub offiziell für tot erklären lassen. Unser Arhivbild zeigt den Unternehmer im Juli 2015 in Mülheim an der Ruhr. 

Köln  – Zweieinhalb Jahre nach dem Verschwinden des Tengelmann-Chefs Karl-Erivan Haub haben die Brüder des Milliardärs beantragt, ihn für tot zu erklären. Das bestätigte nun eine Sprecherin des Kölner Amtsgerichts.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub: Familie will ihn für tot erklären

Ein Unternehmenssprecher sagte, Ziel sei es, klare und stabile Verhältnisse im Gesellschafterkreis sowie Sicherheit für die Unternehmensgruppe und ihre 90.000 Mitarbeiter zu erhalten. Zuvor hatte „Business Insider” darüber berichtet. Karl-Erivan Haub, einer der reichsten Deutschen, war am 7. April 2018 allein zu einer Skitour aufgebrochen – und nicht zurückgekehrt.

Die Familie geht davon aus, dass er am Klein Matterhorn bei Zermatt in der Schweiz tödlich verunglückte. In der Unternehmensgruppe Tengelmann hatte daraufhin Haubs jüngerer Bruder Christian die alleinige Geschäftsführung übernommen.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub kehrte nie von Skiausflug zurück 

Der Schritt von Christian Haub und seinem Bruder Georg ist die neueste Wende in dem nun schon seit einiger Zeit schwelenden Familienstreit um die Neuverteilung der Macht bei dem milliardenschweren Handelskonzern.

Denn mit dem Schritt steigt der Druck auf die Ehefrau des Verschwundenen, Katrin Haub, die Anteile ihres Familienstamms zu verkaufen. Schließlich muss sie sich auf Erbschaftssteuerzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe einstellen.

Ein Sprecher von Katrin Haub, die als Abwesenheitspflegerin derzeit die Rechte ihres Mannes im Gesellschafterkreis wahrnimmt, wollte die neue Entwicklung zunächst nicht kommentieren.

Familie Haub gehört zu Deutschland reichsten Unternehmern

Die Familie Haub gehört zu den reichsten Unternehmerfamilien Deutschlands. Zu ihrem Vermögen gehören milliardenschwere Beteiligungen etwa an der Bauhauskette Obi und dem Textildiscounter KiK. Auch bei zahlreichen Internetunternehmen wie Zalando oder Delivery Hero ist das Unternehmen engagiert. (dpa)