Erschreckendes Ergebnis einer Analyse von immowelt: Die Mieten belasten immer mehr das Gehalt.
Erschreckendes Analyse-ErgebnisKöln teurer als Hamburg – Miete frisst immer mehr Gehalt

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Die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung wird immer schwieriger. Laut einer Analyse von immowelt frisst die Kaltmiete in Köln inzwischen 28 Prozent eines Single-Einkommens. Das Symbolbild wurde im Juni 2019 in Köln aufgenommen.
Alle ächzen unter den steigenden Preisen. Lebensmittel, Gas und Energie – alles wird teurer. Dazu kommen oft hohe Mietkosten. Am Donnerstag (18. August) hat das Onlineportal immowelt eine Analyse über die Wohnbelastung von Singles in Großstädten veröffentlicht.
Einpersonenhaushalte müssen demnach in 23 von 80 Städten mindestens 25 Prozent vom Gehalt für die Kaltmiete ausgeben. Auch in Köln.
immowelt-Analyse: Wohnbelastung wird auch in Köln immer größer
„Die Mieten eilen in vielen deutschen Städten den Einkommen davon“, so ein Sprecher von immowelt. Die Folge: Die Wohnbelastung wird auch für die Kölnerinnen und Kölner immer größer.
Bei der Analyse wurde die monatliche Belastung durch die Mietkosten einer 50-Quadratmeter-Wohnung in Relation zum mittleren Nettoeinkommen einer vollverdienenden Person gesetzt. Für Köln heißt das: Die Kaltmiete frisst 28 Prozent eines Single-Gehalts.
Mittlere Kaltmiete für 50 Quadratmeter in Köln teurer als in Hamburg
Dem wurde eine mittlere Kaltmiete für 50 Quadratmeter in Höhe von 700 Euro zugrunde gelegt. Damit ist Köln sogar teurer als Hamburg. In der Hansestadt liegt eine entsprechende Wohnung bei 685 Euro, die Wohnkostenquote wie in Köln bei 28 Prozent.
„Am schwierigsten ist die Situation in Städten, in denen die Schere zwischen Mieten und Einkommen immer weiter aufgegangen ist“, erklärt der immowelt-Sprecher. So beläuft sich in München die mittlere Angebotsmiete für eine 50-Quadratmeter-Wohnung auf 1195 Euro plus Nebenkosten. Ein Einpersonenhaushalt muss allein für die Kaltmiete 42 Prozent seines Verdienstes aufbringen.
immowelt: Hohe Wohnbelastung auch in kleineren Städten wie Bonn
Das Ungleichgewicht zwischen Mieten und Einkommen ist laut immowelt aber längst nicht nur ein Problem der Metropolen. Auch in vielen kleiner Städten sei die Belastung hoch. Besonders in den Städten mit eigenen Universitäten und Hochschulen, in denen ein großer Anteil an Studentinnen und Studenten den Mietmarkt zusätzlich belasten und die Preise nach oben treibt.
Wie zum Beispiel in Bonn. Eine Durchschnittskaltmiete (50 Quadratmeter) von 625 Euro frisst dort 24 Prozent eines mittleren Single-Nettoeinkommens.
Andere NRW-Städte im Vergleich: In Düsseldorf muss ein Einpersonenhaushalt bei einer mittleren Kaltmiete von 600 Euro 23 Prozent seines Verdienstes aufbringen, in Duisburg sind es 15 Prozent bei 350 Euro Kaltmiete.
Besonders im Ruhrgebiet wohnt es sich laut immowelt-Analyse noch relativ günstig. In keiner der Großstädte beträgt die Belastung mehr als 25 Prozent – in Remscheid, Gelsenkirchen oder Hagen (je 14 Prozent) liegt diese sogar deutlich darunter. (iri)