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Hier wurde „Wunder von Bern“ gedrehtLost Places: Die Trümmer-Tribüne der WM-Helden

Köln – Gerne geht Werner Feck (82) hier spazieren. Es ist ruhig, die Vögel zwitschern, Butterblümchen wachsen auf dem wilden Rasen. Vor 75 Jahren war das noch anders, als Werner bei den Spielen des VfL Köln 1899 auf der Tribüne des Weidenpescher Sportparks mit seinem Vater mitfieberte.

Längst vorbei ist die goldene Ära des ersten Kölner Fußballvereins VfL Köln 1899 und seines Stadions.

Das eine Relikt, das übrig geblieben ist, die West-Tribüne, eine Holz-Stahl-Konstruktion, ist jetzt 95 Jahre alt und man sieht ihr das Alter an: rostige Rohre, morsche Holzbänke, kaputte Schreiben. Es war eines der größten Fußballstadien seiner Zeit in der Welt, es fasste 16 000 Zuschauer.

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Zwei Finale der Deutschen Fußballmeisterschaften wurden hier ausgetragen. 1905 gewann die Berliner Tu FC Union 1892 mit 2:0 gegen den Karlsruher FV. 1910 sicherten sich die Karlsruher die Meisterschaft beim Spiel gegen Holstein Kiel. Der VfL, damals noch unter dem Namen Kölner SC, gewann zwei Westdeutsche Meisterschaften (1903 und 1906).

Fußballlegenden wie Josef Röhrig (†88), Peco Bauwens (†77, später der erste DFB-Präsident) und Leo Wilden (78) spielten für den VfL. Mit dem 1. FC Kaiserslautern standen hier die WM-Helden von 1954 Fritz (†82) und Ottmar Walter (†89), Werner Kohlmeyer (†50), Horst Eckel (83) und Werner Liebrich (†68) in den 50ern zu einem Freundschaftsspiel auf dem Platz und verloren gegen die Kölner 0:1.

„Ich bin damals mit meinem Vater zu den Spielen gegangen. Das war jedes Mal etwas ganz Besonderes, dabei zu sein, wenn der VfL spielte“, erinnert sich der Zeitzeuge Feck.

Bis 2002 nutzte der VfL den Sportplatz auf dem Gelände der Galopprennbahn noch, bevor der Verein an die Scheibenstraße zog.

Auch in sportlicher Hinsicht sind die glorreichen Zeiten vorbei: Gegen den neugegründeten 1. FC Köln konnte man sich nach dem Krieg schwer behaupten. 1950 stieg der VfL zwar in die Zweite Liga auf, hielt sich aber dort nicht. Die Talfahrt begann und endete 2008 in der untersten Liga, der elft-klassigen Kreisliga C. 2013 fusionierte der Verein mit dem FSV Köln-Nord 1991 zum 1. FSV Köln 1899, aktuell wird in der Kreisliga B gespielt.

Im Rampenlicht stand der heute verlassene Ort noch einmal 2002, als Regisseur Sönke Wortmann die historische Kulisse entdeckte und hier Spielszenen zu seinem Film „Das Wunder von Bern“ drehte.

Heute wird hier nicht mehr gekickt: Auf dem Sportplatz finden Flohmärkte statt oder er wird als Parkplatz genutzt.