Getigertes Fell, zuckersüßes Schnäuzchen – die kleine Katze, deren Foto das Tierheim Köln-Dellbrück auf Facebook zeigt, lässt Herzen schmelzen. Aber leider nicht jedes Herz ...

Ein älterer Herr wollte die gerade erst gekaufte Katze direkt im Tierheim wieder loswerden. Angeblich wegen einer plötzlichen Allergie seiner Gattin. Als man seitens des Tierheims um eine Spende für Kastration, Chip und Impfungen bat, soll der Rentner eine Antwort gegeben haben, die fassungslos macht. 

Tierheim Köln-Dellbrück: Trauriger Facebook-Bericht über kleine Katze

„Wir erzählen die Geschichte einfach mal so, wie sie sich zugetragen hat“, schreibt Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling auf Facebook. Ohne Wertung. Und das mit gutem Grund. Denn allein beim Lesen des Posts werden viele wütend die Fäuste geballt haben. 

Sylvia Hemmerling berichtet von dem Anruf eines älteren Herrn, der seine just via Internet gekaufte Katze wegen Allergie abgeben wollte. Einen Kontakt zum Verkäufer gäbe es nicht mehr, erklärte der Mann, man habe keine Nummern ausgetauscht. 

Ehepaar versuchte es erst im Kölner Tierheim, dann im Internet

„Im weiteren Verlauf kam heraus, dass das Ehepaar zuvor auch bei uns war, um eine Katze zu ‚kaufen‘. Wir waren allerdings nicht übereingekommen, weil wir Babykatzen grundsätzlich nicht in Einzelhaltung vermitteln“, erzählt die Tierheimsprecherin. Auch die restlichen Rahmenbedingungen hätten nicht gestimmt, fügt sie hinzu. Sylvia Hemmerling: „Für Alternativen und Beratung war das Paar seinerzeit nicht wirklich offen.“ 

Daraufhin guckte sich das Ehepaar im Internet nach einer Katze um. Auf einschlägigen Portalen werden Katzenbabys, Hundewelpen & Co. oft ohne viele Fragen zu stellen verkauft. Das Paar wurde schnell fündig.

„Und nun das ... man war plötzlich allergisch“, erzählt Tierheimsprecher Sylvia Hemmerling. Und wohin jetzt mit der Katze? Klar, ins Tierheim Köln-Dellbrück. Das, so sei dem Ehepaar eingefallen, sei ja „für so etwas zuständig“. Sylvia Hemmerling: „Nach einigen Diskussionen, die wiederum auf taube Ohren stießen, sagten wir zu, das Tier aufzunehmen. Einzig und allein, weil wir uns wirklich sorgten, was mit der Katze bei einer Absage unsererseits passieren würde.“

Als der ältere Herr dann bei der Übergabe um eine Spende gebeten wurde, habe man den Satz zu hören bekommen: „Mehr als 50 Euro gebe ich nicht, die Katze hat schon genug gekostet.“ 

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Jetzt muss das Tierheim die anfallenden Restkosten stemmen. Wer selbst ein Haustier hat, weiß, wie für Kastration, Chippen und Impfungen schnell mehrere hundert Euro zusammenkommen. Und das bei einer derzeit sehr schwierigen Situation im Dellbrücker Tierheim. 

Tierheim Köln-Dellbrück: Derzeit Abgabetiere am laufenden Band

„Wir haben nur noch Abgabetiere, am laufenden Band ... Was uns auffrisst, sind die Tierarztkosten“, erzählt Sylvia Hemmerling gegenüber EXPRESS.de.

Wer das Tierheim bei den Kosten unterstützen möchte, kann dies über paypal.me/tierheimdellbrueck tun. 

Ein schnelles Happy End gab es für einen Apricot-Zwergpudelwelpen, den ein Mann für schlappe 1650 Euro angeschafft hatte. Nur 48 Stunden nach dem Kauf stand er beim Dellbrücker Tierheim auf der Matte und gab den Welpen ab – angeblich war er überfordert mit dem kleinen Pudel. Der Vierbeiner fand direkt bei einer Tierheim-Mitarbeiterin ein neues Zuhause. (iri)