Heftige VorwürfeKölner Arzt behandelt Patienten wissentlich falsch – nun droht Knast

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Der Kölner Arzt soll seine Patienten extra falsch behandelt haben.

Köln – Einem Augenarzt (54) droht vor dem Landgericht eine empfindliche Haftstrafe. Der Mediziner soll  beim Finanzamt über mehrere Jahre unrichtige oder unvollständige Angaben über seine Gewinne und Verluste aus seiner Arztpraxis gemacht haben und dadurch Steuern von knapp 930.000 Euro verkürzt haben.

Köln: Augenarzt hinterzieht Riesen-Summe an Steuern

Konkret soll der Angeklagte wahrheitswidrig mehrere Hunderttausend Euro an Betriebsausgaben, etwa medizinische Geräte geltend gemacht haben, sodass er weniger Gewinn zu versteuern hatte.  

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Auch soll der Augenarzt immer wieder verschreibungspflichtige Präparate für Kassenpatienten bestellt haben, die über die gesetzliche Krankenversicherung beglichen wurden, diese dann aber bei Privatpatienten angewendet und somit doppelt kassiert haben. 

Kölner Mediziner soll Patienten falsch behandelt haben

Weiter soll der Arzt in elf Fällen Patienten, die über trockene Augen klagten, mit einer von ihm erdachten Injektionsbehandlung mit nicht zugelassenen Medikamenten wissentlich falsch behandelt zu haben.

Auch habe er es unterlassen, einen Patienten mit Netzhautablösung in eine Klinik zu überweisen – stattdessen habe er eine ungeeignete Heilmethode angewandt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54-Jährigen außerdem vor, Augenoperationen vorgenommen zu haben, für die er nicht lizensiert war.

Kölner Staatsanwaltschaft will Augenarzt im Gefängnis sehen

Zumindest für die Steuerstrafsachen kündigte der Verteidiger des Angeklagten eine Geständige Einlassung an.

Ein Vorgespräch mit der Staatsanwaltschaft hatte ergeben, dass der Ankläger sich bei einem Geständnis eine Haftstrafe zwischen vier Jahren und zehn Monaten und fünf Jahren und drei Monaten vorstellt. Der Arzt hingegen will unter Anrechnung von U-Haft eine Bewährungsstrafe erreichen.