Es sollte ein spontaner und lustiger Kurztrip von fünf Kölner Kumpels werden – doch die Fahrt nach Hamburg endete für Moritz B. und seine vier Freunde in einem Hotel-Desaster.
„Eine Frechheit“Horrortrip nach Hamburg: Kölner Kumpels landen in Ekel-Hotel
Fünf Freunde aus Köln hatten in der vergangenen Woche einen Kurztrip nach Hamburg geplant. Moritz B. (27) war einer von ihnen. Ein spontaner Ausflug sei es gewesen, wie er EXPRESS.de berichtet, als er zurück in seiner Heimatstadt Köln ist.
Die fünf Kumpels hatten ein Hotel über die bekannte Buchungsplattform Booking.com gefunden, aufgrund der Kurzfristigkeit habe es nicht mehr viel Auswahl gegeben.
„Wir haben dann das günstigste genommen, was wir gefunden haben – für immerhin immer noch 340 Euro. Viel Zeit wollten wir aber sowieso nicht in unserem Zimmer verbringen“, sagt Moritz.
Die Zeit, die sie dann allerdings in ihrem Hotel verbracht haben, sei der Horror gewesen. Der 27-jährige Kölner erzählt EXPRESS.de von seinem Ekel-Aufenthalt im Norden Deutschlands.
Kölner Freundesgruppe mit Horror-Aufenthalt in Hamburg
Erst wenige Tage vor dem Trip hatten sich die Freunde dazu entschieden, von Köln nach Hamburg zu reisen, um dort einen Tag zu verbringen. An der Alster entlang spazieren, Bar-Hopping auf der Reeperbahn, die Vielfältigkeit der drittgrößten Stadt Deutschlands erleben.
„Wir wollten einfach alle mal raus aus unserem Alltag, solche spontanen Fahrten sind ja das, was einem im Kopf bleibt“, sagt Moritz gegenüber EXPRESS.de. Das Hotel sei bei solchen Trips dann eben nur zur Übernachtung da.
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„Dazu muss man aber sagen: Wenn wir 340 Euro für eine Nacht bezahlen, ohne Frühstück wohlgemerkt, hatten wir schon mit einem ziemlich gut ausgestatteten Zimmer gerechnet. Wir waren in der Gruppe in den vergangenen Jahren regelmäßig auf Mallorca und hatten dort verschiedene Fincas mit riesigen Grundstücken und eigenen Pools gemietet – für weniger Geld.“
Als die fünf Kölner dann aber in Hamburg ankamen, fanden sie laut eigenen Aussagen genau das Gegenteil einer angenehmen Schlafstätte vor. Schon die Ankunft in dem Hotel „CCH Hamburg Zentrum“, im Stadtteil St. Georg gelegen, sei kurios gewesen.
Kölner buchen Hotel in Hamburg – und landen in Mehrfamilienhaus
„Das Hotel befindet sich auf einer belebten Einkaufsstraße, man kann jedoch nicht einfach durch die Tür hineingehen. Wir mussten mehrfach klingeln, bis wir von einem Mitarbeiter wahrgenommen wurden. Als Erstes wollte er die Kurtaxe von uns haben – 15 Euro. Normalerweise hätten es für unsere Gruppe 30 Euro sein müssen.“
Die Übernachtungssteuer hätte bei einem Preis von 340 Euro eigentlich sechs Euro pro Gast bedeutet. Im Nachhinein sagt Moritz: „Mich wundert es aber nicht, dass wir weniger bezahlt haben. Der Herr an der Rezeption steckte sich die beiden 10-Euro-Scheine, mit denen wir bezahlt hatten, einfach in die Hosentasche und zog dann auch die fünf Euro Wechselgeld heraus. Die Frage nach einer Quittung wurde ignoriert.“
Die bizarre Begrüßung hätte für die fünf Kölner ein erstes Warnsignal sein können, was im weiteren Verlauf auf sie zukommt. Sie seien daraufhin in ihr Zimmer gebracht worden. Allerdings mussten sie dafür aus dem Eingangsbereich des Hotels heraus und wurden rund 50 Meter entfernt in eine Seitengasse geführt.
Dort ging es dann in ein Wohnhaus. „Auch da haben wir uns dann gefragt: Was passiert hier gerade? Wir hatten ein Hotel gebucht, gelandet sind wir dann letztendlich in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus“, berichtet Moritz B.
Ekel-Hotel in Hamburg: Mitarbeiter äußert sich spärlich
Als sie dann in der Wohnung waren, seien sie regelrecht geschockt gewesen, berichtet Moritz. Die Mängelliste würde nicht auf eine DIN-A4-Seite passen, sagt der Kölner. So seien die Rückwände der Betten beispielsweise lediglich zwischen die Gestelle und die Wände geklemmt worden, die Polster-Sitzflächen der Stühle und des Sitzbereiches wurden mit Handtüchern abgedeckt, weil auf ihnen nicht zu identifizierende Flecken zu sehen waren.

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Im Flur des Hotelzimmers waren Müll und ein leerer Bierkasten zu finden.
Moritz B. sagt weiter: „Das schlimmste war die Küche, die konnte man eigentlich nicht betreten. Neben dreckigem Geschirr und einer einzelnen Zwiebel, die in einem der Schränke lag, herrschte in diesem Raum ein ekelerregender Geruch. Ich habe neulich den Film ‚Der Goldene Handschuh‘ gesehen. Dort geht es um den Hamburger Serienmörder Fritz Honka, der seine Opfer in seiner Wohnung verscharrt hat. In seiner Wohnung hat es wohl nicht groß anders gerochen als in dieser Küche.“
Woher der Gestank kam, konnten die fünf Kölner nicht ausmachen. „Wir haben dann einfach die Tür geschlossen und die Küche bis zu unserer Abreise nicht mehr betreten.“ Des Weiteren habe die Freundesgruppe Chips-Reste und weitere Krümel unter den Stühlen gefunden, unter einem der Betten stand ein alter CD-Rekorder mit einer dicken Staubschicht obendrauf.

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In der Küche des Zimmers herrschte ein widerlicher Gestank.
„Wir haben das Gefühl bekommen, dass in dieser Wohnung eigentlich irgendjemand wohnt und sie für unseren Aufenthalt mal eben schnell oberflächlich sauber gemacht wurde – für 340 Euro die Nacht, um das noch einmal zu betonen.“
EXPRESS.de hat beim CCH Hotel Zentrum in Hamburg nachgefragt – sehen die Zimmer so aus, wie von der Kölner Gruppe dokumentiert und beschrieben? Die knappe Antwort eines Mitarbeiters: „Unsere Zimmer sind immer sauber und gepflegt, schmutzig ist es bei uns nicht.“ Auf die detaillierten Beschreibungen wollte er nicht eingehen.
Kölner Freundesgruppe fordert Geld für das Hotel zurück
Warum haben die Kölner Kumpels sich keine neue Bleibe gesucht? „Wir haben darüber nachgedacht, aber das wäre auch wieder mit Kosten verbunden gewesen und wie gesagt war die Hotel-Kapazität in Hamburg in diesem Zeitraum ziemlich begrenzt. Wir haben letztendlich so wenig Zeit wie möglich in diesem Zimmer verbracht und am Anfang hat das die Stimmung auch ziemlich heruntergezogen.“
Nun wollen die Kölner allerdings gegen das Hotel vorgehen und ihr Geld zurückfordern. „Ich hoffe, dass das klappt. So etwas Ekelerregendes habe ich noch nicht erlebt, wirklich eine Frechheit.“