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Haftbefehl vollstrecktVerurteilter im „Folter-WG“-Prozess gefasst

In einem Gerichtssaal warten Angeklagte und ihre Anwälte auf den Prozessbeginn, zwei Fotografen und ein Kamera-Mann halten die Szene fest.

Der sogenannte „Folter-WG“-Prozess begann am 12. Dezember 2023 vor dem Kölner Landgericht. Auf dem Foto warten die Angeklagten mit ihren Rechtsanwälten auf den Beginn.

Er tauchte unter: Jetzt hat die Polizei einen verurteilten Mann (30) gefasst.

Zivilfahnder der Kölner Kriminalpolizei haben am Sonntagabend (16. November) in Köln-Höhenberg einen 30 Jahre alten Mann verhaftet. Gegen den Kölner lag ein Vollstreckungshaftbefehl vor, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten.

Der Mann war im Februar 2024 vom Landgericht Köln im sogenannten „Folter-WG“-Prozess zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Der Tatvorwurf lautete auf gefährliche Körperverletzung. Nachdem der Bundesgerichtshof seine Revision verworfen hatte, wurde das Urteil am 2. Juli 2025 rechtskräftig.

Der Verurteilte war der anschließenden Ladung zum Strafantritt jedoch nicht gefolgt und untergetaucht.

Nach intensiven Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen hatten die Zivilbeamten und Zivilbeamtinnen dann am Sonntag den Aufenthaltsort des 30-Jährigen in der Wohnung einer Angehörigen auf der Bochumer Straße lokalisiert.

Wohnung in Höhenberg gestürmt

Mit einem vom Amtsgericht Köln erlassenen Durchsuchungsbeschluss verschafften sich die Einsatzkräfte schließlich Zugang zur Wohnung, überwältigten den Gesuchten und brachten ihn ins Polizeigewahrsam. Der Festgenommene ist mittlerweile an eine Justizvollzugsanstalt überstellt worden.

Der 30-Jährige hatte im April 2020 mit zwei Frauen und einem weiteren Mann seiner damaligen Lebensgefährtin (21) in der gemeinsamen Wohnung über mehrere Tage hinweg schwerste Verletzungen zugefügt. Die Frau war infolgedessen am 6. Juli 2020 verstorben. Die zwei Mittäterinnen und der Mittäter sind in vorliegender Sache wegen Mordes zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden. (red)