Für den guten ZweckMirja Boes steckt Gottschalk, Kebekus und Elstner in die Tasche

Gottschalk Tasche (1)

Thomas Gottschalk veredelte die Tasche mit einem Autogramm und einer Karikatur.

von Philipp Meckert (pm)

Köln – Wie schick ist das denn? Als besonderes Corona-Accessoire haben vier deutsche Top-Promis ihre eigene „Kulturtasche“ zum Einkauf oder Picknick in Form einer FFP2-Maske designt.

  • Mirja Boes im großen EXPRESS-Interview
  • Kölnerin hilft mit Taschen-Aktion der Kulturbranche
  • Vor dem Impfen Mirja Boes keine Angst

Mit einer großen Auktion im EXPRESS-Shop helfen Thomas Gottschalk (70), Frank Elstner (78), Max Mutzke (39) und Carolin Kebekus (40) Kölns Comedy-Granate Mirja Boes (49), notleidende Kölner Künstler/-innen zu unterstützen.

Mirja Boes im großen EXPRESS-Interview

Apropos „-innen“: Im 1. Teil des großen Interviews mit Boes am 4. April 2021 ging es um den Wahnsinn gendergerechter Sprache („Ich war neulich eingeladen, als Gästin“) und ihren 20 Jahre alten „20 Zentimeter“-Hit.

Alles zum Thema Corona

Boes Maske Tasche

Mirja Boes posiert am 9. Dezember 2020 im Kostümladen „Jot Jelunge” mit ihrer Kulturtasche.

Heute berichtet sie über die Not der Event-Branche, haarige Instagram-Clips und trübe Aussichten auf einen Impftermin.

EXPRESS: Was ist schön an Corona?

Es ist schön zu sehen, dass es in der Krise Menschen gibt, die zusammenrücken – also mental, weil es körperlich nicht geht – wie auch bei unserem Projekt mit den Taschen für den guten Zweck. Aber wirklich schön finde ich wenig. Neulich hörte ich den Spruch: »Also wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich bei diesem ganzen Corona gar nicht mitgemacht.« Das fand ich sehr schön ausgedrückt.

Was tut Ihnen im Herzen weh?

Kebekus Tasche

Die Kölner Komikerin Carolin Kebekus posiert mit der von ihr gestalteten Kulturtasche.

Es gibt viele alte Leute, die gerade total vereinsamen. Diese Perspektivlosigkeit, die sich breitmacht, geht mir ans Herz. Mit tut es wahnsinnig leid für alle Kulturschaffenden, die vom Livegeschäft abhängig sind. Mir fehlt die Tour, mir fehlt das Publikum. Meiner Band habe ich auch zwischendurch mal kleine Rettungsschirmchen überwiesen und gesagt: Kommt, wir ziehen das durch und üben für das neue Programm. Natürlich sind immer alle vorher negativ getestet, bevor wir den Proberaum betreten. Das ist jetzt bei TV-Aufzeichnungen auch so: Ohne negativen Test läuft nichts.

Boes: „Es werden nicht alle schaffen”

Wie wird die Kulturlandschaft nach Corona aussehen?

Es wird für Massenveranstaltungen sehr, sehr schwer werden. Der Mensch an sich ist misstrauischer geworden, hat bestimmt Sorge, sich in volle Hallen zu stürzen. Abgesehen davon haben ja viele Leute noch einen Stapel Eintrittskarten zu Hause, von verschobenen Events. Die müssen ja erst mal genutzt werden. Viele Leute sind ja durch die Pandemie finanziell gebeutelt. Da kann man nicht erwarten, dass sie sich sofort wieder neue Karten kaufen, sondern erst mal ihre gebuchten Veranstaltungen besuchen. Also: Die Kulturbranche wird vielleicht nach Corona noch da sein, aber in einer anderen Besetzung. Es werden nicht alle schaffen.

Wie steht es um Ihre Tournee „Heute Hü und morgen auch“?

Ich nenne die ganze Geschichte mittlerweile „Premieren-Bingo“. Ich hätte im Februar Premiere gehabt. Aber ich sage: Nein, ich schiebe jetzt gar nichts. Ich sage nicht wie viele andere: verlegt auf 2022 oder 2023. Bei mir ist es so: Wenn ein Veranstalter kommt und sagt, dass ich bei ihm coronakonform auftreten könnte, und wenn es auch nur 20 Leute sind, dann kriegt der meine Premiere. Das kann auch in Hintertupfingen sein. Das ist mein Premieren-Bingo.

Elstner Frank

TV-Moderator Frank Elstner schrieb auf die Kulturtasche: „Hoffnung hilft!”

Immerhin können Fans Sie ja noch auf Instagram sehen…

Ich bin eigentlich ein totaler Muffel, was die sozialen Medien angeht. Aber im Lockdown sind sie das Kabel zur Außenwelt. Ich sehe meinen Job als Humordienstleister. Wenn mir Leute schreiben „Wir warten schon immer abends, bis dein Film kommt, das ist das Fröhlichkeitshighlight unseres Tages“, dann freue ich mich. Mein Thema im ersten Lockdown war: Jeden Tag trinke ich einen Schnaps und schneide mir die Haare ab. Ich habe also jeden Tag einen Kurzen geext und eine Strähne abgeschnitten. Das ging 15 Tage so. Das Schlimme war dann: Der Lockdown wurde verlängert! Als meine Familie meinte: »Mama, du siehst asozial aus«, habe ich es dann sein gelassen.

Lassen Sie sich impfen?

Ich habe meine Mutter zur Impfung begleitet, in meiner Familie sind Ärzte, die auch rasch geimpft werden. Meine Kinder würde ich nach Rücksprache mit der Kinderärztin auch impfen, sobald das geht. Und ich? Mein Sohn meinte neulich: »Mami, du hast Pech. Ich glaube, die Clowns kommen als Letztes dran.« Da habe ich gesagt: »Glaub ich auch!« Wahrscheinlich werde ich Ende des Jahres irgendwann mit Sputnik V geimpft, mir wächst ein Vollbart und ich vertrage plötzlich wahnsinnig viel Wodka.