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Mann mit GlasknochenkrankheitZlatko kämpft seit sieben Jahren gegen Versicherung aus Köln

Ein Mann in einem Rollstuhl mit seiner Frau in Kindern.

Zlatko Ribaric aus Freiburg, hier ein aktuelles Foto mit seiner Frau und Kindern, kämpft nach einem Verkehrsunfall für sein Recht.

Zlatko Ribaric aus Freiburg kämpft nach einem schweren Verkehrsunfall für sein Recht. Er liegt im Streit mit der Zurich Versicherung mit Sitz in Köln.

von Adnan Akyüz (aa)

Es ist ein schweres Schicksal für Zlatko Ribaric aus Freiburg. Der 60-Jährige leidet seit seiner Geburt an einer seltenen Form der Glasknochenkrankheit.

Weil ihm beide Beine amputiert werden mussten, sitzt er zudem im Rollstuhl. Dann ist es 2016 auch noch zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Seitdem wartet er auf eine Zahlung der Zurich Versicherung mit Sitz in Köln.

Wenn Zlakto Ribaric anfängt zu erzählen, was er in seinem Leben so alles erlebt hat, ist das sehr erstaunlich. Schon sein ganzes Leben leidet er an der Glasknochenkrankheit. „Bei mir ist es so eine seltene Form, die es bei weltweit nur 50 Menschen gibt“, sagt er im Gespräch mit EXPRESS.de.

Ein Mann sitzt in einem Rollstuhl.

Zlatko Ribaric ist schon lange auf den Rollstuhl angewiesen, hier eine aktuelle Aufnahme. Bei dem Verkehrsunfall in Freiburg wurde er schwer verletzt.

Seit 32 Jahren lebt er in Deutschland. Dass er aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Düsseldorf gekommen ist, verdanke er dem Arzt Prof. Dr. Peter Thümler. „Prof. Thümler hat mein Leben gerettet. Ohne ihn hätte ich nicht nach Deutschland kommen können. Dank seiner Fachkenntnisse konnte ich viele Jahre trotz meiner schweren Krankheit ein besseres Leben führen“, sagt Herr Ribaric über ihn.

Prof. Thümler sei es auch gewesen, der ihm bei einer Notoperation 1991 das rechte Bein amputiert habe, als sich kein anderer Arzt an ihn herangewagt haben soll, schildert Zlatko Ribaric. Sein rechtes Bein wurde 2008 amputiert.

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Neben der Glasknochenkrankheit, die dazu führt, dass seine Knochen sehr leicht brechen und sich verformen, leidet er auch an Knochenwucherung, die im Volksmund auch Überbein genannt wird. Dabei bedeckt Knorpelmasse knöcherne Auswüchse an den Knochen. Bei Zlakto Ribaric trat diese Erkrankung an Armen und Beinen auf. Nach der Amputation seiner Beine habe die Knochenwucherung nachgelassen, wie er sagt.

Seit einigen Jahren lebt Herr Ribaric in Freiburg mit seiner Frau und zwei Töchtern. Aufgrund seiner Krankheit habe er nie arbeiten können, hat aber trotz seines schweren Schicksals Freude am Leben – auch dank seiner Familie. Immer wieder wiederholt er, wie dankbar er Prof. Thümler ist.

Ein Mann liegt in einem Krankenhausbett.

Zlatko Ribaric mit seinem Arzt Prof. Peter Thümler nach der Amputation seines rechten Beines 1991 in Düsseldorf. 

Das Krankheitsbild hatte sich bei Zlatko Ribaric verbessert, „immerhin habe ich die Schmerzen in meinen monströsen Beinen nicht mehr gehabt“, sagt er. Dann kam es im Jahr 2016 aber zu einem schweren Verkehrsunfall in Freiburg als er in seinem Rollstuhl eine Straße überqueren wollte.

Dabei erlitt er mehrere schwere Verletzungen, darunter Knochenbrüche an Schädel, Schulter, Rippen und Hüfte. „Es ist ein Wunder, dass ich das überlebt habe. Ein leichter Schlag reicht schon, um mir einen Knochen zu brechen“, sagt er.

Nach dem Unfall begann der Streit mit der Versicherung um Schadensersatz und Schmerzensgeld. Dabei geht es laut Herrn Ribaric um einen sechsstelligen Betrag. In erster Instanz hat er vor Gericht Recht bekommen. Die Zurich Versicherung, die Versicherung des Unfallfahrers, legte aber Berufung ein. Der Fall liegt jetzt vor dem Oberlandesgericht in Freiburg. Wann eine Entscheidung gefällt werden soll, ist unklar.

EXPRESS.de fragte bei der Zurich Versicherung nach, warum bisher keine Einigung mit Herrn Ribaric getroffen werden konnte. Ein Sprecher erklärt: „Im erstinstanzlichen Urteil wurde ein Grundurteil zur Haftung gefällt. Eine Aussage zur Entschädigungshöhe ist bisher vom Gericht aber nicht getroffen worden. Dazu gibt es noch offene Punkte, die sich gerade in Klärung befinden.“

Zlatko Ribaric fühlt sich aber zu Unrecht auf die lange Bank geschoben: „Wenn ich im Unrecht wäre, hätte ich das zugegeben. Das Gericht hat aber zu meinen Gunsten entschieden, meine Unschuld festgestellt. Warum die Versicherung mich sieben Jahre warten lässt, kann ich mir nicht erklären. Für mich ist das ein Skandal.“