Rassismus-Falle Sternsingen?Köln-Bund will strikte Änderung für Kinder im Jahr 2021

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Im Kölner Erzbistum gibt es eine Debatte um „Blackfacing“ bei Sternsinger-Kindern. Ist das rassistisch? Symbolfoto vom 6. Januar 2020.

Köln – Sternsinger-Debatte in Köln: Offenbart es Rassismus, wenn Sternsinger-Kinder sich schwarz anmalen?

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Köln hat dazu am Montag (14. Dezember) klar Stellung bezogen.

Köln: Erzbistum-Jugendbund mit Ansage zu „Blackfacing"

Der Appell: Die Kinder sollen sich beim Sternsingen nicht mehr schwarz schminken. Mit dieser klaren Haltung wolle man sich für Vielfalt einsetzen, so der BDKJ am Montag in Köln.

Der Jugendverband erklärt in der Mitteilung zur Begründung weiter, dass schwarze Menschen auf ihre Hautfarbe reduziert würden, wenn weiße Menschen sich als Sternsinger schwarz schminkten.

Köln BDKJ: „Verstärkt Klischees und Vorurteile gegenüber Schwarzen Menschen“

„Damit werden Klischees und Vorurteile gegenüber Schwarzen Menschen wiederholt und so verstärkt“, so der Bund. 

Schwarze Menschen empfänden und kritisierten diese Tradition schon lange als rassistisch, auch die vermeintlich gut gemeinte Intention der Verantwortlichen rechtfertige den Rassismus nicht.

Köln: „Gefahr für Glaubwürdigkeit der Aktion Dreikönigssingen“

Der Kölner Jugendverband rief die Verantwortlichen in den Pfarreien dazu auf, die am Sternsingen beteiligten Kinder stattdessen zu ermutigen, einfach so zu kommen, wie sie seien.

Außerdem appellierten sie auch an die Eltern, mit Kindern darüber zu reden, warum es diskriminierend für Schwarze Menschen in Deutschland sei, wenn sich weiße Menschen schwarz schminken würden.

Jugendverband reagiert auf Kritik von schwarzen Menschen

Der Jugendverband erklärte weiter, dass für ihn die Kritik schwarzer Menschen am Schwarz-Schminken von Kindern beim Sternsingen „besonders wichtig“ sei.

Der Grund: Für schwarze Menschen sei ihre Hautfarbe keine Verkleidung, sondern mit der alltäglichen Erfahrung von Rassismus verbunden.

„Wenn diese Kritik ignoriert wird und Kinder weiter schwarz geschminkt werden, kann die Aktion Dreikönigssingen nicht mehr glaubwürdig genug vertreten, sich für benachteiligte Kinder einzusetzen“, betont der Jugendverband weiter.

Jugendverband: Schwarz-Schminken offenbart rassistische Vorstellungen

Weiter geht der katholische Verband BDKJ auch auf die oft verwendete Begründung für das Schwarz-Schminken ein, dass Sternsinger dadurch die Vielfalt der verschiedenen Kontinente repräsentieren würden.

Diese Haltung offenbare jedoch lediglich die rassistische Vorstellung von Europa als vornehmlich „weißem“ Kontinent; obwohl schwarze Menschen eine lange Geschichte in Europa und gerade auch in Deutschland hätten. (mj)