Wert ist unglaublichGerhard Richter: Bild von 1966 wird versteigert – es gehört zur Kölner Geschichte

Gerhard Richter steht in einer Ausstellung in Münster und schaut in die Kamera.

Gerhard Richter, hier 2018 in Münster, gehört zu den wichtigsten Künstlern unserer Generation. Jetzt wird eines seiner wichtigsten Werke versteigert.

Eines der wichtigsten Werke von Gerhard Richter kommt unter den Hammer. Wer es haben will, wird einen Millionen-Betrag auf den Tisch legen müssen.

Er ist einer der wichtigsten Künstler unserer Zeit – und demzufolge auch einer der teuersten: Ein Bild des Kölner Künstlers Gerhard Richter (90) ist mit einem normalen Brutto-Lohn nicht zu bezahlen.

Da können, auch für Bilder von vor fast 60 Jahren, schon mal astronomische Summen aufgerufen werden. Wie am Donnerstag (1. September) bekannt wurde, wird schon bald eines der wichtigsten Werke im Leben des Kölner Künstlers unter den Hammer kommen: das Bild „192 Farben“.

Gerhard Richter: Werk „192 Farben“ aus dem Jahr 1966 kommt unter den Hammer

Am 14. Oktober in London findet die Versteigerung statt. Das 1966 in Düsseldorf entstandene Gemälde gilt als Schlüsselwerk des Malers. Am Donnerstag wird das Bild kurzzeitig in der Deutschland-Zentrale von Sotheby's im Palais Oppenheim in Köln ausgestellt.

Und der Preis? Bei dem kann Otto-Normal-Verbrauchern schon mal schwindelig werden: Der Schätzpreis beträgt 13 bis 18 Millionen Pfund (15 bis 21 Millionen Euro). Nicht selten gehen Bieterinnen oder Mieter in dieser Preisklasse aber auch deutlich über den Schätzwert hinaus, um die Konkurrenz auszustechen.

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„192 Farben“ hat eine besondere Geschichte, gerade für Köln. Richter entwarf das zwei mal eineinhalb Meter große Bild auf der Basis industrieller Farbkartenmuster. Dabei war er inspiriert von der amerikanischen Pop Art. Die Arbeit bildet die Grundlage für sein 2007 enthülltes Fenster im Kölner Dom, sein wohl populärstes Werk.

Seit 1982 gehörte die Farbfeld-Komposition dem Sammlerehepaar Elisabeth und Gerhard Sohst. Von 1997 bis 2022 war das Bild als Leihgabe in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

In gut sechs Wochen wird das Werk nun in neue Hände gehen. Für Richter-Fans besteht Hoffnung, dass das Bild dann wieder leihweise einer öffentlichen Ausstellung zur Verfügung gestellt wird. (tw, mit dpa)