Bis März 2023Zahl der Geflüchteten: Neue Prognose bringt Stadt Köln an die Grenzen

Geflüchtete Menschen stehen vor dem Eingang der Koelnmesse. Dort werden die Menschen zeitweise untergebracht.

Die Zahl der Geflüchteten in Köln ist seit dem Jahr 2010 stark gestiegen. Die Stadt Köln erwartet bis zum März 2023 eine weitere Steigerung auf etwa 15.000 Menschen. Das Foto wurde im April 2022 an der Messe aufgenommen.

Klare Prognose der Stadt Köln: Die Zahlen geflüchteter Menschen sollen weiter stark steigen.

Wie geht es weiter mit der Zahl der Geflüchteten in Köln in den nächsten Monaten? Die Stadt Köln rechnet damit, dass die Zahlen bis zum März 2023 weiter deutlich steigen werden, auf etwa 15.000 Menschen (aktuell ca. 10.000). Das geht aus einem Statement hervor, das die Stadt am Donnerstag (13. Oktober 2022) an die Öffentlichkeit gegeben hat.

Die Gründe: „Zum einen dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine weiter an. Zum anderen gibt es eine erhöhte Zahl von Asylsuchenden aus dem Nahen und Mittleren Osten (Syrien, Irak, Iran und Afghanistan)“, heißt es von der Stadt.

Stadt Köln rechnet mit deutlich mehr Geflüchteten bis März 2023

Hinzu komme, dass sich auch wieder mehr Menschen aus Westbalkanländern auf den Weg in die Europäische Union machen.

Die Prognosen seien daher mit der Fluchtbewegung in den Jahren 2015/2016 zu vergleichen. Im Juli 2016 waren 13.842 Geflüchtete in Köln durch das Amt für Wohnungswesen in Unterkünften untergebracht, der bisher höchste Wert der Geschichte.

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Doch diese Zahl könnte nun überboten werden. Insgesamt rechnet die Stadt Köln bis März 2023 mit einer Steigerung auf bis zu 15.300 Geflüchtete, die städtisch untergebracht werden müssen, davon kommen rund 4000 Geflüchtete aus der Ukraine.

Geflüchtete in Köln: Zahlen seit 2010 extrem gestiegen

Laut Statistik der Stadt Köln sind die Zahlen seit 2010 extrem gestiegen. Damals waren rund 1600 Geflüchtete in Köln untergebracht.

Die Problematik an der Prognose: Die städtischen Kapazitäten sind ausgeschöpft, Hotels stehen kaum zur Verfügung, weil sie im Gegensatz zu 2020 oder 2021 größtenteils touristisch belegt sind. Darum müssen neue Lösungen her.

„Die Verwaltung arbeitet unter Hochdruck an der kurz- und mittelfristigen Schaffung von Platzkapazitäten für Geflüchtete“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen. „Die zu erwartenden Zuwanderungsbewegungen übersteigen unsere bestehenden Kapazitäten. Die Stadt Köln macht jedoch alles möglich, um eine menschenwürdige Unterbringung bestmöglich zu gewährleisten.“

Stadt Köln will erneut Halle der Koelnmesse für den Winter mieten

Außerdem stehe man im Austausch mit der Bezirksregierung Arnsberg. Ziel: die Weiterleitung von in Köln ankommenden Geflüchteten soll neu koordiniert und mehr Menschen auf andere Kommunen verteilt werden.

Der aktuelle Plan sieht vor, erneut eine Halle der Koelnmesse ab November 2022 über den Winter anzumieten. Hierdurch können, so die Stadt Köln, kurzfristig rund 1000 Plätze geschaffen werden. Weitere Flächen, Standorte und Szenarien seien schon in Verhandlung.