Gab es Weinanbau in Köln?Mysterium: Arzt sucht verzweifelt nach Kölner Wein von 1983

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Das Original aus dem Jahr 1983: der Kölner Jungfrauen Wein.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – In Köln regiert das Kölsch. Klar. Aber offenbar gab es auch mal einen Wein-Anbau in unserer Domstadt. Wie bitte? Den leckeren Reben ist jedenfalls ein Kölner Arzt auf der Spur – aus einem ganz besonderen Grund.

Weißwein aus Köln: Arzt steht vor Rätsel

Bald wird es ernst für Klaus Perrar: Dann verabschiedet sich der Oberarzt der Palliativstation der Uniklinik in den wohlverdienten Ruhestand. Und dafür hat er sich eine besondere Aktion ausgedacht und ist händeringend auf der Suche nach einem Kölner Wein. Denn Dr. Mildred Scheel hatte 1983 die Idee der Gründung der Palliativstation. Und genau aus diesem Jahr möchte Perrar ein Gläschen auf seiner Party zum Ausstand ausschenken.

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Der Kölner Arzt Klaus Perrar ist auf der Suche nach einem Wein von 1983.

Dabei handelt es sich tatsächlich um einen Kölner Wein: Der „Kölner Jungfrauen-Wein“ aus dem Jahrgang 1983 ist ein Weißwein. „Ich habe die Weine 1984 und 1985 von meinem Vater erhalten. Er war Steuerberater und gut vernetzt in der Kölner Finanzwelt. Er hatte jeweils zwei Flaschen geschenkt bekommen. Ich glaube, 1983 war der erste Jahrgang. Wieviel dann noch folgten, weiß ich nicht. Viele Jahrgänge waren es aber sicher nicht“, erklärt der Arzt.

Doch die Recherche nach dem Kölner Wein stockt. „Der Wein muss etwas mit der Weinimporteur Aujoux zu tun haben, der mehrere Jahre in Köln angesiedelt war. Er kann eigentlich nur auf dessen Firmengelände gewachsen sein“, so Perrar weiter.

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Beim Kölner Wein von 1983 handelt es sich um einen Weißwein. Das Symbolfoto entstand 2015 in Würzburg.

Er glaubt nicht, dass der Wein woanders abgefüllt wurde. „Da der Wein damals an Kölner Honoratioren verteilt worden ist, kann ich mir eigentlich keinen Fake- oder Phantasiewein vorstellen.“ Bedeutet: Der Wein kommt woanders her, nur das Etikett wurde ausgetauscht.

Weißwein aus Köln: Wer kann bei der Suche helfen?

Perrar ist jetzt auf die Hilfe fachkundiger Kölner angewiesen, denn: „Alle, die Auskunft geben könnten, sind leider verstorben.“ Letztlich tippt er darauf, dass sein Vater den Wein von der Familie Mühlens geschenkt bekommen hat. „Aber genau kann ich das nicht mehr sagen.“

Eine Option ist dagegen ausgeschlossen: Der berühmte „Antwerpes-Wein“ des damaligen Regierungspräsidenten Franz-Josef Antwerpes wurde erst 1986 das erste Mal gelesen und fällt damit aus dem Rennen.

Wer mehr Infos zum Kölner Wein aus dem Jahr 1983 hat, kann sich gerne an koeln@express.de wenden.