Klima„Skandal“: Kölner Handwerk trifft Fridays for Future – Ikone fehlt aus diesem Grund

Luisa Neubauer bei Markus Lanz am 3.3.2022, ZDF Mediathek

Sie sollte auch in Köln dabei sein: Luisa Neubauer, hier bei Markus Lanz am 3. März.

Ungewöhnliches Aufeinandertreffen, erstaunliche gemeinsame Ziele: Aktivisten von Fridays for Future trafen am Dienstag auf die Handwerkskammer in Köln.

von Bastian Ebel (bas)

Jung. Frech. Laut. Und nicht ganz zu Unrecht Deutschlands schlechtes Gewissen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz: Aktivisten von „Fridays for Future“ (FFF) besuchten am Dienstag (15. März 2022) das Bildungszentrum „Campus Handwerk“ der HWK Köln in Ossendorf.

Neben Handwerkskammer-Chef Hans Peter Wollseifer und Witich Roßmann vom DGB in Köln sollte eigentlich auch Aktivistin Luisa Neubauer dabei sein – doch sie sagte ab.

Fridays for Future in Köln: Handwerk soll mehr unterstützt werden

Ein „privater Notfall“ sei der Grund für die Absage, so ein Sprecher. EXPRESS.de erfuhr: Corona hatte ein Kommen unmöglich gemacht.

Alles zum Thema Fridays for Future

Dafür schauten Fridays for Future -Sprecherin Pauline Brünger und Amadeo Kaus von FFF in Köln vorbei. Zentrales Thema natürlich: Wie kann das Handwerk in Sachen Energiewende dazu beitragen, erneuerbare Energien, wie zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen, auch auf die Dächer der Menschen zu bekommen?

Dafür schaute man sich auf dem Campus um. „Es muss jetzt alles praktisch werden“, so Pauline Brünger. „Deshalb ist der Austausch gut. Wir haben gelernt, dass auch jemand das Windrad warten muss, die Technik an Ort und Stelle zu bringen.“

Deshalb sei die Kooperation von FFF mit der Handwerkskammer zu Köln auch wichtig, betonte Präsident Wollseifer. „Demonstrieren und installieren. So kann man es zusammenfassen. Wir müssen das Handwerk noch attraktiver für junge Menschen machen. Denn ohne das Handwerk können wir die Energiewende nicht schaffen.“

DGB-Chef: Azubis und Studenten müssen gleich behandelt werden

Ähnlich sieht das der Kölner DGB-Chef Witich Roßmann: „Es ist ein Skandal, dass es immer noch Ungleichbehandlungen bei Studierenden und Azubi gibt. Warum ist das Straßenbahnticket für Azubis immer noch teurer als das für Studierende?“, fragte er. Seine Forderung: „Das Handwerk muss wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen.“

Um das zu unterstreichen, will FFF jetzt zum Beispiel auf Demonstrationen darauf aufmerksam machen, das Handwerk jungen Leuten näherzubringen.

Die FFF-Sprecherin sagt auch angesichts des Krieges in der Ukraine: „Wir wissen, dass die Lage komplex ist. Wir sprechen uns dafür aus, dass wir Putin so schnell wie möglich keine Millionen mehr überweisen für fossile Energie. Hier müsste dann aber die Bundesregierung insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen entlasten.“ FFF trifft Kölner Handwerk – ein tolles Pilotprojekt mit ganz viel Verständnis auf beiden Seiten.