Unfassbare Post aus KölnFrau (†78) seit 15 Jahren tot – jetzt kriegt sie bitterbösen Brief

Ein Postbote bringt Post zu einem Haus auf Baltrum.

Per Post, hier ein Symbolfoto aus dem Juni 2021, erhielt eine längst verstorbene Frau eine Zahlungsaufforderung.

Etwa 15 Jahre nach ihrem Tod hat eine Frau Post erhalten. Von einem angeblichen Inkasso-Büro aus Köln wurde sie zur Zahlung von 300 Euro aufgefordert. Dahinter steckt eine fiese Betrugsmasche.

Köln/Triberg. Der Fall macht fassungslos – und zeigt gleichzeitig die Skrupellosigkeit, mit der in der Branche vorgegangen wird. Wie die Polizei Konstanz (Baden-Württemberg) am Mittwoch (4. August) berichtet, hat in der Stadt Triberg eine seit fast 15 Jahren verstorbene Frau Post erhalten. 

Der Brief stammt von einem angeblichen Inkassounternehmen aus Köln und beinhaltete eine Zahlungsaufforderung von über 300 Euro, die die Frau begleichen sollte. Der Grund: Sie sollte einen Dienstleistungsvertrag mit einer Lotteriegesellschaft abgeschlossen haben, jetzt stünden Zahlungen aus. In Wahrheit ist das Kölner Büro gar nicht existent.

Post aus Köln: Frau seit 15 Jahren tot, jetzt soll sie plötzlich zahlen

Was steckt hinter der Aktion? „Ein noch unbekannter Betrüger hat offenbar mit völlig veralteten Daten versucht, die Seniorin, die jetzt 93 Jahre alt gewesen wäre, zu überlisten“, erklärt Polizeisprecher Uwe Vincon. Woher der Betrüger den Namen und die Adresse hatte, ist unklar. Weitere Details sind nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

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Der Brief aus Köln war an der Adresse in die Hände des Sohns der Verstorbenen gefallen. Er wohnt nun dort. Weil er aufgrund der kuriosen Sachlage misstrauisch wurde, übergab er die Forderung an die Polizei.

Betrug gegen ältere Menschen bei Kriminellen extrem beliebt

Der Fall, wenn die Masche hier auch keinen Erfolg hatte, passt in das Bild der aktuellen Zeit: Betrüger suchen sich gezielt ältere Menschen aus, wollen deren Leichtgläubigkeit und Hilfsbereitschaft ausnutzen. Alleine in Köln hat die Polizei seit Jahresbeginn bereits mehr als 700 Trickbetrügereien zum Nachteil älterer Menschen registriert. Etwa 50 vollendete Betrugsversuche haben zu einem Schaden von mehr als einer Million Euro geführt.

Fast täglich gehen bei der Polizei Hinweise und Notrufe wegen Betrügern ein, die sich als Polizisten ausgeben und mit der Masche an das Geld von älteren Menschen kommen wollen. Sie warnen vor einer Sicherheitslücke im System der Bank oder einer Gauner-Bande in der Nachbarschaft und bringen ältere Menschen dazu, Geld an Boten zu übergeben, die größere Summen „in Sicherheit” bringen.

Betrug gegen Ältere: Neue Brötchen-Aktion der Kölner Polizei

Das Thema steht groß auf der Agenda der Kölner Polizei, die deshalb eine kuriose Aktion ins Leben gerufen hat. Seit Montag (26. Juli) erhalten Kundinnen und Kunden in 30 Bäckereien in Köln und Leverkusen ihre Brötchen in Papiertüten mit dem Aufdruck „Falsche Polizisten kommen mir nicht in die Tüte. Schützen Sie sich“.

Der Trick mit den falschen Polizisten gilt als einer der beliebtesten in der Branche. Aber, das zeigt der kuriose Fall aus Baden-Württemberg deutlich, es ist bei weitem nicht der einzige. (tw)