KommentarNeue Radwege – aber Kölns bekanntestes Nadelöhr wird immer noch nicht angepackt

Fahrradfahrer fahren auf einem Radweg: In Köln entstehen immer mehr Radwege (Foto vom 21. April 2022) – wie hier an der Aachener Straße.

In Köln entstehen immer mehr Radwege (Foto vom 21. April 2022), wie hier an der Aachener Straße.

Immer mehr Radwege entstehen in Köln: Sehr gut, findet unser Autor, aber gleichzeitig wird eine neuralgische Stelle nicht richtig angepackt. Ein Kommentar.

von Matthias Trzeciak (mt)

Die Stadt baut das Radwegenetz in Köln kontinuierlich aus. Zuletzt kamen drei Kilometer neue Fahrradwege hinzu. Das teilte die Stadt am Mittwoch (2. August) mit. Sicher eine gute Sache.

Sowohl für die Umwelt, als auch für die Sicherheit der Radfahrer und Radfahrerinnen in Köln. Doch es gibt ein „Aber“, denn um eine neuralgische Stelle macht die Stadt immer noch einen großen Bogen. 

Kölner Radwege: Was ist mit dem Rheinufertunnel?

Während aktuell die Stadt Köln vor allem den Umbau der Ringe vorantreibt, bleibt das Dauerthema Rheinufertunnel auf der Strecke.

So fordert die Kölner Radfahrerszene seit Jahren, dass die Stadt den Rheinufertunnel für Radfahrer und Radfahrerinnen öffnen soll. Das 2016 vom Stadtrat beschlossene Radverkehrskonzept Innenstadt sieht das eigentlich auch vor.

Dennoch ist bislang noch nicht viel passiert. Bisher gibt es nur eine Machbarkeitsstudie! Dabei würde eine Fahrradspur durch den 560 Meter langen Rheinufertunnel das Treiben auf der Promenade vor der Kölner Altstadt erheblich entlasten.

Dort kommt es aufgrund der beengten Verhältnisse immer wieder zu heftigen Konflikten zwischen Fußgängern und Fußgängerinnen sowie Radfahrern und Radfahrerinnen. Ein Dauerproblem, das die Stadt dringend angehen muss. Vielleicht kommt ja Bewegung in die Sache, wenn die Sanierung der Promenade abgeschlossen ist.

Kölner Rheinufertunnel: Wichtige Verbindung für Radler und Autoverkehr

Für Radfahrer und Radfahrerinnen ist die Rheinuferstraße eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen. Nicht nur für Radreisende, weil die Strecke so schön am Rhein entlang führt. Auch Pendlerinnen und Pendler nutzen die Rheinuferstraße und würden sich freuen, wenn das Nadelöhr zeitnah entschärft wird.

Problem: Auch für den Autoverkehr ist der Rheinufertunnel extrem wichtig – vor allem als Anfahrt in die Innenstadt. Aus diesem Grund kann sich jeder gut vorstellen, in welcher Zwickmühle sich die Stadt befindet. Den Fahrradverkehr ausbauen und fördern oder an den alten Auto-Gewohnheiten festhalten?