EXPRESS-LegendeFotograf Zik im Alter von 63 Jahren gestorben

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Dieses Foto von Zik (✝) entstand noch im Mai dieses Jahres.

Köln – Ich habe mich immer vor diesem Tag gefürchtet. Zik ist tot. Der legendäre EXPRESS-Fotograf Heinz-Walter Friedriszik, kurz genannt Zik, verstarb am Mittwoch im Alter von 63 Jahren. Er verunglückte in seiner Wohnung an der Ehrenstraße.

Zik war EXPRESS

Zik war EXPRESS. Und EXPRESS war Zik. Es gab und gibt  wahrscheinlich keinen Mitarbeiter, dessen Leben so eng mit dem EXPRESS verbunden war.

„Ja, der Zik hier“ –  so meldete er sich stets am Telefon. Gerne auch mal mitten in der Nacht, wenn man selber schon im Bett lag.

Aber Zik war ja immer im Dienst. Dann hatte er wieder Fotos gemacht. Meistens von Prominenten. Und er hatte sie alle!

Lady Di und Prince Charles mit Kölschgläsern in der Hand. Muhammad Ali auf Geheimbesuch in Köln. Helmut Kohl, der es sich nicht nehmen ließ,  sich erst von Zik fotografieren zu lassen, um ihm dann die Hand zu schütteln.

Und natürlich die kölsche Prominenz. Niemand war vor  ihm und seiner Kamera sicher.

Ganz nah am US-Präsidenten

Sein wohl größter Coup: Beim Weltwirtschaftsgipfel 1999 schaffte er es, sich im Kölner Rathaus ganz in die Nähe von US-Präsident Bill Clinton zu schleichen.  Er drückte dem mächtigsten Menschen der Welt einen druckfrischen EXPRESS in die Hand – und ließ sich mit ihm fotografieren.

Die eigentlich so hypernervösen Jungs  vom Secret  Service  ließen ihn glücklicherweise gewähren. Wahrscheinlich kannten sie ihn…

Eine Legende besagt, dass  Gerhard Schröder  in Köln landete und Zik  an der Gangway  wartete. „Hey Zik, was machst Du denn hier?“, soll ihn der damalige Kanzler begrüßt haben. Ob es stimmt? Fast sicher!

„Der Geißbock und ich - das sind die letzten  Kölner  Originale“, sagte er einmal im Scherz. Aber da war etwas wahres dran.

Zik, ein kölsches Original

Zik war tatsächlich ein Original, bekannt wie ein bunter Hund. Wenn er auf seinen Rollschuhen durch die Ehrenstraße flitzte,  riefen ihm die Leute  hinterher. Auf seinem Motorroller war er  schneller vor Ort, als jeder andere Journalist, wenn es irgendwo etwas zu berichten gab.

Zu seiner Lebensgeschichte gehört aber auch, dass Zik ein hektisches, turbulentes Leben führte. Er war wie die Kerze, die an zwei Enden brannte, nicht kontrollierbar für seine Freunde oder Kollegen.

In den letzten  Jahren plagte er sich mit gesundheitlichen Problemen, gute Phasen wechselten sich mit Zeiten ab, in denen es ihm schlecht ging.

„Mir? Mir jeiht et jot!“

Aber wenn man ihn dann wieder traf oder mit ihm telefonierte, dann gab es von ihm stets nur zu hören:  „Mir? Mir jeiht et jot!“

Zik wird fehlen. Dem EXPRESS. Seinen Kollegen. Der Stadt und den Prominenten.

Ein Nachruf von Christian Lorenz, Leiter der Kölner Lokalredaktion des EXPRESS.