Demo zur PräventionSo schnell knackt Kölns Polizeipräsident ein Fenster

Polizeipräsident Uwe Jacob hebelt ein Fenster auf.

Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob demonstrierte am Donnerstag (4. November 2021), wie schnell selbst er ein Fenster aufhebeln kann. 

Mit der „dunklen Jahreszeit“ steigen die Einbruchszahlen aktuell wieder an. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie man sein Zuhause schützt. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Der Mann hat Talent. Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob braucht gerade mal vier Sekunden, um ein Fenster aufzuhebeln. Bei echten Einbrechern geht es meist noch schneller. Ein Horror-Szenario. Denn ein Einbruch ist für die Betroffenen oft traumatisch.  

Wie gut er mit dem Schraubendreher umgehen kann, hat Jacob am Donnerstag (4. November 2021) in der Technischen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums demonstriert – um deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sein Zuhause richtig zu schützen. 

Kölner Polizei zeigt, was in Sachen Einbruchsschutz möglich ist

Die Beratungsstelle wurde in den vergangenen Wochen umgebaut. Anhand eines sogenannten „sicheren Hauses“ können sich Interessierte informieren, was mit am Markt verfügbarer modernen Technik möglich ist. Neu dabei sind unter anderem Alarmanlagen, die Einbruchsversuche unmittelbar durch Fern- und Außenalarm anzeigen. Verbunden mit Smart Home-Technik kann der Alarm per App an ein Smartphone, Tablet oder Sicherheitsunternehmen gemeldet werden. 

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Heißt: Sie liegen auf Mallorca am Strand und bekommen aufs Handy eine Meldung, wenn sich bei Ihnen zu Hause in Porz ein Einbrecher an der Tür zu schaffen macht.

In diesem Jahr verzeichnete die Kölner Polizei bis September 2021 insgesamt 1146 Einbruchsdelikte. Doch nur in 521 Fällen schafften es die Täter tatsächlich ins Gebäude rein. Die Polizei rechnet damit, dass die Zahlen am Ende nochmals unter dem Allzeittief aus dem 2020 (1992 Gesamtdelikte/941 vollendet) liegen werden.

Niedrige Einbruchszahlen in Köln: Aktuelle steigen Fälle aber wieder an

Ein Grund für die niedrigen Zahlen ist die Pandemie, da die Menschen vermehrt zu Hause bleiben. „Man kann sagen, dass Corona die Einbrecher in Kurzarbeit geschickt hat“, erklärt Kripo-Chef Klaus-Stephan Becker. Aber auch die gute Polizeiarbeit, mit verstärkten offenen und verdeckten Maßnahmen sowie intensiven Bemühungen im präventiven Bereich haben die Einbruchszahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesenkt. 

Doch wie jedes Jahr: Mit Einsetzen der Herbstzeit, der sogenannten „dunklen Jahreszeit“, steigen die Fallzahlen aktuell wieder an. Um so wichtiger ist es, sich Gedanken zu machen, wie man sein Zuhause sicherer machen kann. Nur ein paar Beispiele, über die die Technische Beratungsstelle der Polizei mit dem „sicheren Haus“ informiert: 

  • Zustandsüberwachung durch Smart Home-Elemente, die auch bei Abwesenheit eine unmittelbare Alarmierung der Bewohner ermöglichen
  • Videotechnik, die kombiniert mit elektronischen Schließmechanismen die Kontrolle des Türschlosses ermöglicht
  • Kamera- und Videotechnik als Zutrittskontrolle und der Möglichkeit, mit einer Alarmanlage kombiniert zu werden
  • Hebelmelder für Fenster, die auch bei deaktivierter Alarmanlage anschlagen

Darüber hinaus gibt es auch mechanische Sicherungen, die zur Nachrüstung geeignet sind und nur ein geringes Budget erfordern, aber zugleich bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen.

Kölner Polizei berät kostenlos über Sicherungsmaßnahmen

Welche Sicherungsmaßnahmen sinnvoll sind und was machbar ist, darüber beraten die Experten der Kriminalprävention der Kölner Polizei kostenlos. Montags bis freitags (8.30 bis 15.30 Uhr) stehen sie auch telefonisch unter 0221 229-8008 oder per Mail unter Kriminalpraevention.koeln@polizei.nrw.de für Fragen zur Verfügung. (iri)