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Landwirte schlagen AlarmKölner Spargel-Ernte in Gefahr: Steigt jetzt der Kilopreis?

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Erntehelfer - das ist ein Knochenjob. Das Foto zeigt Helfer auf einem Feld.

Köln  – Die Spargelernte ist gestartet, auf den Feldern in Köln und Umgebung wird hart gearbeitet. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die Corona-Krise stellt die Spargel-Produzenten vor  große Herausforderungen. Das Ausbleiben zahlreicher Erntehelfer aus Osteuropa ist dabei nur ein Problem.

Kölner Spargel-Ernte: Zu wenig Helfer aus dem Ausland

Die Grenzschließungen verhinderten bisher, dass die so dringend gebrauchten Kräfte aus Rumänien, Bulgarien oder anderen Ländern einreisen konnten. Davon ist auch Bauer Hubertus von Groote, Besitzer des Beller Hofs im Kölner Westen kalt erwischt worden, wie er gegenüber EXPRESS berichtet.

Die ersten Helfer aus Rumänien mussten mit ihrem Bus an der Grenze wieder umkehren. Für weitere Helfer aus Bulgarien konnte er noch Plätze im letzten Flieger nach Deutschland ergattern.

Kölner Spargel-Ernte: Auf den Höfen fehlt Fachpersonal

15 Erntehelfer habe von Groote nun auf seinem Hof. Normalerweise benötige er bis zu 60. „Wir wussten, dass wir mit dem Start der Ernte ein Risiko eingehen“, betont er, „aber wir müssen Schritt für Schritt weitermachen.“

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Spargel-Produzent Hubertus von Groote vom Beller Hof auf seinen Feldern. Das Foto entstand 2016.

Die Entscheidung der Bundesregierung vor wenigen Tagen, dass nun doch  bis zu 40.000 Erntehelfer einreisen dürfen, wird das Problem jedoch nicht wirklich lösen können. 20.000 ausländische Arbeitskräfte waren bis zum Einreisestopp bereits nach Deutschland gereist.

Aber  den Landwirtschaftsverbänden zufolge werden bis Ende Mai 2020 etwa 100.000 Saisonarbeiter benötigt, in normalen Zeiten arbeiten über das Jahr verteilt bis zu 300.000 ausländische Erntehelfer in Deutschland.

Kölner Spargel-Ernte: Schüler, Studenten, Rentner oder Arbeitslose meldeten sich

Auf dem Beller Hof in Marsdorf ist man überwältigt von der großen Anteilnahme und den vielen Zuschriften freiwilliger Erntehelfer. Insgesamt haben sich mehr als 3.000 Helfer in Nordrhein-Westfalen zur Ernte gemeldet, wie der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern  meldete. Besonders Schüler, Studenten, Kurzarbeitende, Arbeitslose und Rentner bieten ihre Hilfe an.

Doch nur wenige seien wirklich für die Arbeit geeignet, erklärt von Groote. Viele springen wieder ab, sagt der Landwirt, sobald sie von den harten Bedingungen auf dem Feld hören. „Wir fangen um sechs Uhr morgens an, im Sommer um fünf“, berichtet er, „dann stehen wir den ganzen Tag auf dem Feld, bei jedem Wetter.“

Kölner Spargel-Ernte: Die Arbeit ist harte Buddelei

Spargelstechen sei „harte Buddelei“, man müsse durchaus gut trainiert sein. Außerdem könnten Laien einiges falsch machen und die Pflanze beschädigen. Das könne einen Bauern im schlimmsten Fall in den Ruin führen. Er habe noch  lange nicht genug Helfer, beklagt von Groote. Bedeutet das nun etwa höhere Preise für den Endverbraucher?

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„Angebot und Nachfrage regeln den Markt“, sagt Christian Fuchs vom Spargelhof Fuchs im Kölner Norden. Je weniger geerntet werden könne, desto mehr werde der Preis in die Höhe steigen. Doch bislang stehe man noch ganz zu Beginn der Saison.

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Frischer Spargel vom Feld könnte in diesem Jahr deutlich teurer werden.

Sein Hof sei bisher noch ganz gut aufgestellt, erklärt Fuchs. Aber früher oder später würden auch ihm die Erntehelfer fehlen. Er habe ebenfalls unzählige Angebote freiwilliger Helfer bekommen.

Wie viele Helfer aus dem Ausland kommen, um die Kölner Spargel-Ernte  zu retten,  ist noch unklar. Auf dem Beller Hof sei man da gut vorbereitet, sagt der Inhaber. Durch die Begebenheiten auf dem Spargelfeld würden die Abstände zwangsläufig eingehalten. Die Helfer seien in zwei Gruppen aufgeteilt, die versetzt in Pause gehen. Es gebe Desinfektionsspender und auf den Feldern  Toilettenkabinen mit Waschbecken und genügend Seife.

„Es ist ein tolles Miteinander und auch die Kunden in unserem Hofladen nehmen die Sicherheitsvorkehrungen gut an“, freut sich von Groote. Doch das Wichtigste, das betont er einmal mehr, sei eines: „Wir brauchen dringend Profis bei der Spargelernte.“

Kölner Spargel-Ernte: Hier gibt es die Stangen frisch vom Feld

Das sind die Kölner Spargelhöfe: Beller Hof, Horbeller Straße 48. Mo.-Sa. 8.30-18.30 Uhr, So. 9-14 Uhr. Gerd Fuchs & Sohn, Kasselberger Weg 157, Mo.- Sa. 9 -18 Uhr, So.10-13, 15-17 Uhr. Spargel- und Erdbeerhof Wermes, Wahner Str. 100. Mo.- Fr. 9-18.30, Sa. 8-16 , So. 9-12.30 Uhr. Außerhalb Kölns gibt es mehrere Angebote, hier eine Auswahl: Gut Clarenhof in Frechen. Montags bis freitags von 8.30-18.30 Uhr, samstags von 8-8 Uhr und sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr. Domhöfe, Hürth-Fischenich: Es gibt  mehrere Verkaufsstände, Talweg 15, 50171 Kerpen. Info: www.domhoefe.de/verkauf Spargelhof Engels, Rheinstraße 121, in Wesseling/Urfeld: Auf spargelhofengels.de gibt es alle Infos.