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Corona in KölnWo ist es am schlimmsten? Stadt mit trauriger Erkenntnis

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Die Stadt hat am 22. März eine neue Corona-Studie mit dem Fraunhofer-Institut vorgestellt. Hier ein Foto mit Blick auf den Kölner Norden vom 12. Februar 2021.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Wie hat sich das Coronavirus in Köln bisher verteilt? Wer ist besonders betroffen? Das Kölner Gesundheitsamt und die Fraunhofer-Gesellschaft haben auf diese Fragen am Montag (22. März) Antworten gegeben und gleichzeitig traurige Erkenntnisse geliefert.

  • Stadt Köln und Fraunhofer-Gesellschaft mit Corona-Studie 
  • Bestimmte Kölner Gegenden häufiger von Coronavirus betroffen
  • Kölner Sozialdezernent Harald Rau mit Lösungsvorschlag

Köln: „Coronavirus hat sich verschieden ausgebreitet“

Mit Hilfe von rund 102.000 Datensätzen hat die Fraunhofer-Gesellschaft diese Frage genauer untersucht und aufgezeigt, wie sich das Infektionsgeschehen seit Beginn der Pandemie im März 2020 in der Domstadt ausgebreitet hat.

„Das Coronavirus hat sich örtlich und zeitlich in Köln verschieden ausgebreitet“, sagt Sozialdezernent Harald Rau am Montag (22. März).

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Man habe die Daten vom Kölner Gesundheitsamt nicht vorschnell auswerten, sondern in einer großen Studie gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut analysieren wollen, so Rau in der Pressekonferenz weiter. Die Ergebnisse der Kölner Corona-Studie zeigen deutlich, wie sich soziale Ungleichheit auch in der Corona-Pandemie auswirkt. 

Corona in Köln: Mehr Infektionsgeschehen im Rechtsrheinischen

Untersucht habe man mehrere sozio-ökonomische Faktoren, wie die Arbeitslosenquote in Kölner Stadtteilen, den Migrationsanteil und den Mietspiegel. Das Ergebnis: Wer sozial ohnehin benachteiligt ist, hat häufiger mit einer Corona-Infektion zu kämpfen. 

So habe sich ein Großteil des Infektionsgeschehens bis Juni 2020 zunächst im Linksrheinischen abgespielt, dann habe sich das Infektionsgeschehen vermehrt ins Rechtsrheinische verlagert. Rechtsrheinisch gelegene Stadtteile wie zum Beispiel Köln-Dellbrück, Deutz oder Mülheim seien seitdem in einem höheren Maße vom Infektionsgeschehen betroffen. 

Die Kölner, die in Stadtteilen mit erhöhter Arbeitslosigkeit leben, seien ebenfalls häufiger betroffen. Ähnlich sieht es mit anderen sozialen Faktoren aus. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat die absoluten Fallzahlen in Kölner Veedeln in einer Infografik dargestellt. 

Die Höhe der Mieten und der Anteil von Migranten in einem Stadtteil hätten ähnliche Auswirkungen auf die Ausbreitung des Coronavirus. Trotzdem könnte man noch keine Aussagen zu sozialen Zusammenhängen anhand dieser Daten treffen, betont Fraunhofer-Mitarbeiter Stefan Rüping bei der Pressekonferenz.

Corona in Köln: Wer steckt sich bei wem an?

Die weiteren Erkenntnisse der Kölner Corona-Studie zeigen auch, wer sich häufiger bei wem anstecken kann:

  • 60 Prozent der Infizierten stecken jemanden aus der eigenen Altersgeneration an
  • Wer sich bei Jüngeren ansteckt, gibt das Virus seltener weiter
  • Stadtteile mit höherer Arbeitslosigkeit häufiger von hohem Infektionsgeschehen betroffen
  • Stadtteile mit höherer Arbeitslosigkeit haben seltener unbekannte Ansteckungsquellen
  • Seit Dezember 2020 sinken die gemeldeten Kontaktpersonen beim Kölner Gesundheitsamt

Köln: Stadt will rechtsrheinisch mehr aufklären und testen

Der Kölner Sozialdezernent Harald Rau will sofort auf die Ergebnisse der Kölner Corona-Studie reagieren.

„Dort, wo wir mehr Infektionsgeschehen erleben, also zum Beispiel im Rechtsrheinischen, müssen wir vermehrt präventiv arbeiten, aufklären und dort muss unbedingt mehr getestet werden“, so Rau.

Rechtsrheinisch habe es zeitweise weniger Test-Angebote als linksrheinisch gegeben, das müsse sich schleunigst ändern, vor allen Dingen an den Schulen, erklärt Rau weiter. Präventionsmaßnahmen müssten gerade hier verstärkt werden.