„Der Pandemie getrotzt“Nach Frust-Suche: Kölner Student (22) wagt mutigen Schritt

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Die Studenten Henrik Volkmann (22) und Freddy Bock haben mitten in der Pandemie ihr eigenes Modelabel gegründet.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Wer hat es noch nicht erlebt? Die erbitterte Suche nach diesem einen Kleidungsstück, das man sich so sehr wünscht – das es aber gerade nirgendwo zu kaufen gibt! Doch nicht jeder würde nach dieser Frust-Suche sofort auf die Idee kommen, in Pandemie-Zeiten ein eigenes Modelabel zu gründen. Der Kölner BWL-Student Freddy Bock (22) und ein Freund haben es getan.

  • Kölner gründet eigenes Modelabel
  • Erste Kollektion bereits ausverkauft
  • Kölner Student und Freund wollen Modebranche verändern

Köln: BWL-Student (22) gründet eigenes Modelabel

„Ich habe mich überall umgeschaut und wollte unbedingt einen schlichten und schwarzen Troyer ohne besondere Details. Doch den gab es einfach nirgendwo“, sagt der Kölner Gründer Freddy Bock im EXPRESS-Gespräch.

Ein „Troyer“ ist ein schwarzer Pullover, der einem klassischen Hoodie ähnlich ist, jedoch ohne Kapuze.

Als Freddy Bock seinem Freund und Jura-Studenten Henrik Volkmann (22) von seiner erfolglosen Suche erzählte, entwickelte sich schnell eine konkrete Geschäftsidee.

„Wir sind ein super Team, wir kümmern uns zusammen um das Design, Henrik um den juristischen Teil und ich mich um den Marketing-Teil“, sagt Bock. Gemeinsam sei man auf den Namen „Bockstudios“ gekommen. Trotz der Corona-Pandemie habe man sich nicht einschüchtern lassen.

Kölner Student bringt eigenes Pullover-Design auf den Markt

„Wir haben den Unruhen und Hindernissen der aktuellen Zeit getrotzt. Es ging einfach nicht anders, wir mussten es mit unserem eigenen Modelabel versuchen“, sagt der Kölner Gründer.

Im Frühjahr und Sommer 2020 entwickelte sich ihr Herzensprojekt weiter. Der Kölner fand einen Produktionspartner in Portugal, der die Pullover vor Ort nach seinen Vorstellungen herstellt.

Kölner Gründer will mit Freund die Modebranche verändern

Die beiden Gründer legen viel Wert auf fair produzierte Bio-Baumwolle. Doch das spiegelt sich auch im Preis des Pullovers wider. Denn nicht jeder Student oder Berufsanfänger wird sich den „Troyer“ für 89 Euro leisten können.

Freddy Bock und seinem Mitbegründer ist diese Tatsache durchaus bewusst. Ihr Credo: Wer auf fair produzierte Mode setzt, der muss damit leben. Die beiden wollen ihre Kunden dazu animieren, weniger Kleidung zu kaufen und dafür bewusster zu konsumieren. 

Kölner Modelabel-Gründer überrascht: „Wir sind ausverkauft“

„Wir wollen die Textilindustrie zum Besseren verändern und das geht nur so“, sagt Bock dazu. Wer fünf Euro mehr zahlt, hat außerdem die Möglichkeit an eine Hilfsorganisation zu spenden.

Momentan sind die schlichten schwarzen Pullover aber ohnehin gar nicht mehr erhältlich.

„Unsere erste Kollektion war nach kürzester Zeit ausverkauft“, freut sich Bock. Neben seinem Studium arbeitet er gerade an der zweiten „Troyer“-Kollektion – weitere 200 neue Pullover sollen es sein. Auch passende T-Shirts für den Sommer sind geplant. Wenn es so weitergeht, will er mit Henrik Volkmann hauptberuflich in die Modebranche einsteigen.

„Das wäre unser Traum und deswegen bleiben wir weiter dran“, sagt der Kölner Gründer begeistert.