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Alle Lokale dichtBeginnt jetzt das große Gastro-Sterben in Köln?

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Die Kneipe „Bootz“ an der Luxemburger Straße in Sülz hatte schon am Wochenende geschlossen.

Köln  – Die Sülzer Kneipe „Bootz“ hatte schon am Wochenende geschlossen, der „Kleine Kurfürst“ wenige Meter weiter ebenso. Dagegen herrschte in den umliegenden Restaurants noch Betrieb. Doch auch das ist nun vorbei: Wie die Stadt am Dienstag anordnete, müssen alle Kneipen und Restaurants ab sofort und auf unbestimmte Zeit geschlossen sein. Und mehr als fraglich ist, ob alle eines Tages wieder öffnen werden. Beginnt jetzt das große Gastro-Sterben?

Coronavirus: Bestimmte Imbisse und Lieferdienste in Köln nicht betroffen 

Ausgenommen von dem Verbot sind Lokale, in denen es keine Verzehrmöglichkeiten gibt – also Imbisse und Lieferdienste. Für alle anderen Gastronomen dagegen ist die Entscheidung eine „Katastrophe“, wie auch Josef Rayes sagt.

Der Betreiber des Rathaus-Restaurants „Consilium“ und „Biergarten am Aachener Weiher“ zum EXPRESS: „Das ist ein Schock für mich! Es kommt kein Euro mehr rein. Der komplette Umsatz fällt weg, aber alle Fixkosten laufen erst einmal zu 100 Prozent weiter. Zudem wurden bereits 30 fest eingeplante Veranstaltungen storniert. Das ist sehr, sehr hart.“

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Schon vor dem Erlass der Stadt war auch der "Kleine Kurfürst" in Köln-Sülz geschlossen.

Rayes, der nun wie viele Kollegen auch Massen an frischen Vorräten entsorgen muss, fordert jetzt auch kreative Ideen von der Stadtverwaltung, um Corona zu begegnen: „Wenn Gastronomen ihre Außenterrassen vergrößern dürften, damit Leute getrennt an der frischen Luft sitzen können, wäre das doch gut. Und noch besser wäre es, wenn das Amt die Gebühren für die Terrassen erlassen würde.“

Coronavirus: Erlass des Landes NRW für Stadt Köln nicht praktikabel

Zuvor hatte das Land NRW beschlossen, dass Restaurants geöffnet bleiben können, wenn Tische in einem Abstand von zwei Metern stehen. Nach Ansicht von Stadtdirektor Stephan Keller als Leiter des Krisenstabs sei dieser Erlass jedoch nicht praktikabel und überprüfbar. Daher die harte Kölner Entscheidung.

Entsetzt zeigt man sich auch beim Verband Dehoga, der finanzielle Hilfen für die 3500 Gastronomie- und Hotelbetriebe fordert.

Ähnlich äußert man sich bei der Kölner IG Gastro: „Bereits jetzt hat unsere Branche massive Umsatzeinbußen zwischen 10 und 70 Prozent, die ersten Insolvenzen liegen auf dem Tisch und uns sagen Gäste reihenweise die Reservierungen ab“, so ein Sprecher.

Corona: Kölner Gastronomen sprechen von Katastrophe

Vor gut zwei Jahren eröffnete Danijar Joo seine Eckkneipe „Joode Lade“ , die sich an der Ecke Roon-/Lindenstraße im Veedel schon einen kleinen Kultstatus erarbeitet hat. Und jetzt ist das Lokal komplett dicht: „Ich habe keine Ahnung wie es weitergeht und bin wirklich sprachlos“, sagt Joo. „Ich muss erstmal alle Reservierungen absagen und dann schauen, wie es mit meinen Mitarbeitern weitergeht. Ich habe den Beschluss schon erwartet. Aber wenn man dann wirklich schließen muss, ist das ein Schock.“

Kölner Gastronom Wippenbeck: „Jetzt ist alles vorbei“

Thomas Wippenbeck, der gerade erst das Restaurant Frau Maher im ehemaligen Wippenbeck am Ubierring eröffnet hat, spricht ebenfalls von einer Katastrophe. „Wir haben wie blöd in den neuen Laden investiert, er ist auch super angelaufen. Gestern und heute Mittag brummte der Laden noch - und jetzt ist alles vorbei. Wir sitzen gerade mit Anwälten und unserem Steuerberater zusammen um zu sehen, was wir machen können.“

Corona: Das sagen die Chefs von „Wilma Wunder" und „Coyacan“

Unmut auch beim Chef der zwei neuen XXL-Läden Wilma Wunder und Coyacan am Friesenplatz, gerade jetzt bei schönerem Draußensitzwetter.

Torsten Petersen, Geschäftsführer der Enchilada Gruppe: „Auch wenn uns die Schließung der Restaurants in Köln natürlich stark trifft, steht jetzt die Eindämmung des Coronavirus über allem. Daher verstehen wir diese drastische Maßnahme im Sinne der Gesundheit aller. Wir hoffen nun, dass die Maßnahmen den gewünschten Nutzen bringen und wir in absehbarer Zeit Stück für Stück wieder zur Normalität zurückkehren können.“

Peter Heising vom „Heising & Adelmann“ an der Friesenstraße meint gegenüber EXPRESS: „Ich denke, so schmerzhaft das für jeden von uns im Moment ist, sind das gerade notwendige Entscheidungen, die man gern auch eine Woche früher hätte treffen können. Als nächstes kommt sicher ein Ausgehverbot. Ich hoffe, dadurch geht alles schneller vorbei und ich freue mich im Mai auf einen schönen Frühling und volle Restaurants und Menschen, die glücklich sind , wieder ausgehen zu können.“