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Christian Lindner und Franca LehfeldtVerstoß gegen Kirchenrecht? Kölner Pfarrer hat klare Meinung zur Hochzeit

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Lebensgefährtin Franca Lehfeldt lächeln nach ihrer Hochzeit in die Kamera.

Ein glückliches Paar: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Lebensgefährtin Franca Lehfeldt haben geheiratet, hier sind sie am Donnerstag (7. Juli) nach ihrer standesamtlichen Trauung zu sehen. Am Samstag (9. Juli)  haben sie in einer Kirche geheiratet. 

Verstößt die Trauung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Journalistin Franca Lehfeldt gegen das Kirchenrecht? Der Kölner Pfarrer Markus Herzberg von der Antoniterkirche sieht das so.

Der glücklichste Tag von Christian Lindner und seiner Partnerin Franca Lehfeldt hat viel Kritik auf sich gezogen. In Zeiten von Krieg und steigender Inflation sei eine mehrtägige Feier unangebracht, finden viele. Der Kölner Pfarrer Markus Herzberg von der Antoniterkirche an der Schildergasse, auch Citykirche genannt, hat andere Bauchschmerzen mit der glamourösen Hochzeit des Spitzenpolitikers.

Der Geistliche aus Köln sieht ein Problem darin, dass Lindner und Lehfeldt aus der Kirche ausgetreten sind und sich haben dennoch kirchlich trauen lassen, wie er dem „Domradio“ verraten hat.

Christian Lindner und Franca Lehfeldt: Kölner Pfarrer kritisiert Verstoß gegen Kirchrecht bei Trauung

Wenn Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, sich von ihm trauen lassen möchten, frage Pfarrer Herzberg in so einem Fall nach den Beweggründen des Paares. „Wenn sie sagen, dass sie es ganz wichtig für sich finden, eine kirchliche Trauung feiern zu wollen, dann biete ich den beiden herzlich gerne an, einen von beiden oder beide in die Kirche wieder aufzunehmen“, sagt Herzberg.

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Denn: Die Kirchenordnung im Rheinland und auch der Nordkirche, wo die Trauung am Samstag (9. Juli) stattgefunden hat, ist da sehr eindeutig: Eine oder einer von beiden muss Mitglied der evangelischen Kirche sein, erklärt der Pfarrer. Ob Lindner oder Lehfeldt der Kirche wieder beigetreten seien, wisse Herzberg aber nicht sicher.

Wenn jemand sagt, er oder sie wolle auch für die Trauung nicht eintreten, dann sei es berechtigt zu fragen, „ob es nur um die Kulisse und um eine schöne Gestaltung geht oder um das, was eigentlich bei der kirchlichen Trauung im Vordergrund steht, nämlich Gottes Segen für das gemeinsame ‚Ja‘ zu einem gemeinsamen Leben?“, sagt Pfarrer Herzberg.

Vielleicht wolle die Nordkirche damit auch zeigen, wie schön es in der Kirche ist und sieht das als missionarischen Aspekt und denkt, danach treten sie wieder ein, vermutet der Kölner Pfarrer und erklärt: „Ich hätte damit Bauchschmerzen.“

Da es in der Kirche immer um Gemeinschaft gehe, „könnte man sich schon fragen, warum man diese Solidarbeiträge für die Gemeinschaft bezahlt, wenn Leute, die nicht zu dieser Gemeinschaft gehören wollen, trotzdem bestimmte Dinge beanspruchen“, sagt Markus Herzberg.

Bei Beerdigungen sei das allerdings anders, wie der Pfarrer Herzberg erklärt: „Da hat sich das Kirchenrecht in den letzten Jahren zum Guten geändert. Es war früher so, dass man für eine kirchliche Bestattung auch zur Kirche gehört haben musste. Aber es geht um die Angehörigen, also die, die trauernd sind. Wenn die in der Kirche sind und der Verstorbene nicht mehr, dann kann man aus seelsorgerlichen Gründen für die trauernden Angehörigen trotzdem ein christliches Begräbnis stattfinden lassen.“

Angesichts der Kritik hat die evangelische Nordkirche laut „Domradio.de“ die Entscheidung gerechtfertigt, Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Frau Franca Lehfeldt kirchlich zu trauen. Zwar sehe die Lebensordnung der Nordkirche vor, dass bei einer Trauung mindestens ein Partner Mitglied der evangelischen Kirche sein soll, sagte der evangelische Bischof von Schleswig und Holstein, Gothart Magaard. Ausnahmen lägen jedoch im Ermessen des Seelsorgers. „Es ist etwas Wunderbares, wenn sich zwei Menschen den Segen Gottes zusprechen lassen wollen“, sagte der Theologe. (aa)