Köln, 1.30 UhrColetta geht mit Hund raus, da treten zwei Männer ihren Pablo tot

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Die Kölnerin Coletta zeigt EXPRESS die Stelle, als die Angreifer ihren Hund Pablo tödlich attackierten.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Sie zittert am ganzen Körper und weint, als Coletta B. (60) am Dienstag (1. September) in dem Park an der Albermannstraße in Köln-Kalk auf die Stelle zeigt, wo es passierte. Wo ihr kleiner Pablo (†8) totgetreten wurde. Von zwei jungen Männer, die einfach daran Spaß hatten, eine handvoll Hund zu quälen und ihm dann jeden Knochen in seinem Körper zu brechen.

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Es ist eine Tat, die sprachlos und wütend zugleich macht. Es ist bis tief in die Nacht heiß am 21. August. „Daher habe ich bis 1.30 Uhr gewartet, bis es sich abgekühlt hatte, um mit Pablo eine kleine Runde Gassi zu gehen“, erzählt die 60-Jährige.

Langsam schlendert sie durch die Grünanlage, die nach Wissen der Anwohner als ein Drogenschwerpunkt gilt. „Mir kamen zwei junge Männer entgegen. Der eine hatte eine Glatze, der andere seitlich rasierte Haare und einen blonden Zopf.“ Ob sie unter Drogen stehen, ist unklar.

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Der eine mit Glatze beugt sich zu dem Hund, ruft entzückt: „Oh wie süüüß.“ Coletta B.: „Ich dachte, er will nur mal meinen Pablo streicheln.“ Aber dem ist nicht so. Blitzschnell greift sich der etwa 25-Jährige den Hund, brüllt: „Ratte, wieder so eine Ratte“. Dann wirft er den Hund mit voller Wucht auf den Boden – und tritt und springt anschließend johlend mit seinem Kumpel auf dem kleinen Hund herum.

Coletta B. erleidet einen schweren Schock: „Es dauerte nur Sekunden, dann lag Pablo regungslos da in seinem Blut. Die feigen Männer sind weg gerannt. Ich habe Pablo aufgehoben und nach Hause getragen.“

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Sie klingelt bei einer Nachbarin: „Sie war hilflos und wusste gar nicht, wo sie nun Hilfe bekommt, weil es ja tief in der Nacht war. Ich habe dann fast 50 Tierarztpraxen und den Tierschutz angerufen. Aber sie wimmelten mich nur ab, vertrösteten mich auf den nächsten Tag oder wollten sofort Vorkasse haben.“

In Sülz erklärt sich schließlich ein Tierarzt bereit, sich den sterbenden Hund anzuschauen. Der Veterinär stellt fest, dass neben dem Kiefer, der Hüfte und Rippen fast alle Knochen gebrochen und die Organe regelrecht aufgeplatzt sind. Für Pablo gab es keine Rettung mehr. Er wurde eingeschläfert.

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Freunde, Nachbarn und ein Geschäftsmann nahmen der mittellosen Hundebesitzerin wenigstens die finanzielle Sorge und bezahlen die Rechnung über 231.08 Euro.

Inzwischen hat Coletta B. eine Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Ob die Täter je gefasst werden, ist unklar. Denn bislang hat sich niemand bei Pablos Frauchen gemeldet. Die anderen Hundebesitzer sind nun ebenfalls in großer Sorge. „Wir sind sehr verunsichert und halten nun die Augen besonders offen. Ohne Pfefferspray gehen wir hier nicht mehr lang“, erzählen sie.

Coletta B. sitzt nun vor dem kleinen Altar, den sie für Pablo errichtet hat. Daneben stehen Fotos ihres Mannes, der vor zwei Jahren starb. Der Hund war ein Geschenk für sie. „Nun hat man mir das Liebste genommen, was ich noch hatte“, sagt sie verzweifelt.