CDU-Machtkampf entschiedenPetelkau vs. Breuer: Parteivorsitzender in Köln steht fest

Thomas Breuer gratuliert Bernd Petelkau mit Handschlag.

Die Wahl ist entschieden: Thomas Breuer (r.) gratuliert dem alten und neuen CDU-Vorsitzenden in Köln, Bernd Petelkau.

Bernd Petelkau bleibt weiterhin Chef der CDU in Köln. Beim Parteitag wurde der 56-Jährige als Vorsitzender im Amt bestätigt. Sein Herausforderer Thomas Breuer hat das Nachsehen.

Köln. Er wurde in der eigenen Partei angezählt. Er hat gewackelt. Doch er ist nicht gefallen. Bernd Petelkau (56), seit 2010 Vorsitzender der CDU in Köln, behält sein Amt auch weiterhin. Auf dem kurzfristig anberaumten Kreisparteitag der CDU am Samstag (4. September) setzte sich Petelkau gegen Herausforderer Thomas Breuer (67) durch.

Ein deutliches Votum der Mitglieder für den eigenen Parteichef sieht allerdings anders aus: Petelkau sicherte sich lediglich knapp 53 Prozent der Stimmen, Breuer kam auf 47 Prozent: Für Petelkau sprachen sich bei der Wahl in der Koelnmesse 357 Mitglieder aus, für Thomas Breuer 323. Insgesamt waren 684 stimmberechtige Mitglieder im Saal.

CDU Köln: Bernd Petelkau bleibt weiter Vorsitzender

Bei den Kölner Christdemokraten rumort es zuletzt gewaltig. Breuer stand an der Spitze einer parteiinternen Opposition, die Petelkau um sein Amt bringen wollte. Das schlechte Abschneiden bei der Kölner Kommunalwahl, die Stadtwerke-Affäre und die Dezernenten-Pleite mit Niklas Kienitz ließ die kritischen Stimmen gegen Petelkau in der Partei lauter werden.

Breuer scharte ein Team um sich, unter anderem mit Ex-OB Fritz Schramma oder Dr. Konrad Adenauer (Urenkel des ersten Bundeskanzlers). Auch Ex-Flughafen-Chef Michael Garvens stand beratend zur Seite. Doch auch die prominente Besetzung der Gegenseite hat nicht gereicht: Thomas Breuer wird nicht neuer Vorsitzender der CDU in Köln.

Petelkau im Amt bestätigt: Niederlage für CDU-Mann Thomas Breuer

Viele Beobachter hatten im Vorfeld des Parteitags ein schlechtes Zeichen aus Köln befürchtet: Eine Schlammschlacht in einer Millionen-Stadt, die zu einer Ablösung beim Partei-Vorsitz führt? Keine gute Werbung für den laufenden Wahlkampf von Kanzlerkandidat Armin Laschet (60).

Bernd Petelkau redet auf dem Parteitag der CDU am Pult.

Bernd Petelkau, hier bei seiner Rede am Samstag, bleibt auch weiterhin Vorsitzender der CDU in Köln.

Im August hatte der Parteivorstand beschlossen, den (wegen der Corona-Pandemie bereits mehrfach verschoben) Parteitag noch vor der Bundestagswahl und damit mitten im Wahlkampf durchzuführen. Auch der kurzfristige Termin hatte für Kritik an Petelkau gesorgt. Er könne dem Bundestags-Wahlkampf schaden und agiere „damit ohne jegliches Verantwortungsbewusstsein für unsere Partei“, sagte Dr. Janina Jänsch, Kandidatin für den stellvertretenden Parteivorsitz.

Petelkau dagegen argumentierte: „Zum einen ist der Parteitag schon lange überfällig. Er konnte wegen der Corona-Pandemie lange nicht stattfinden, das ging nur aufgrund einer Sonderregelung. Außerdem müssen wir dringend die Delegierten für den Landesparteitag im Oktober wählen.“ (tw)