Bundeshaushalt 2024Sozial-Kahlschlag für Köln? Caritas schlägt Alarm

Der Eingang des Caritas-Gebäudes in Köln-Ehrenfeld.

Der Bundeshaushaltsplan 2024 sorgt insbesondere bei der Caritas in Köln für Unmut. Das Foto vom 18. Mai 2021 zeigt das Caritas-Gebäude in Köln-Ehrenfeld.

Der beschlossene Entwurf des neuen Bundeshaushaltsplans 2024 – eine gute Sache? Der Kölner Caritasverband jedenfalls scheint alles andere als begeistert zu sein. 

von Kerstin van Kan (kvk)

Mit dem beschlossenen Regierungsentwurf des Bundeshaushaltsplans 2024 stößt das Bundeskabinett nicht überall auf Einverständnis – besonders die Kürzungen in der Freien Wohlfahrtspflege lassen einige aufhorchen.

Die Kürzungspläne von 25 Prozent würden auch die eine oder andere Veränderung in Köln mit sich bringen: Der Caritasverband für die Stadt Köln sorgt sich insbesondere um die sozialen Angebote, die dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bundeshaushaltsplan 2024: Caritasverband äußert große Sorge

„Der vorliegende Bundeshaushalt ist weder zukunftsfest noch geht er den mutigen Weg in Richtung einer nachhaltigen und gerechteren Gesellschaft weiter“, stellt Michael Groß, der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege, in einer Mitteilung von Montag (24. Juli 2023) fest. 

Weiter heißt es: „Die jetzige Kehrtwende ist nicht nur ein Zeichen mangelnder Anerkennung dieser Rolle, sondern auch mangelnden Verständnisses für ihre zentrale Bedeutung.“

Auch Caritas-Vorstandsmitglied Peter Krücker ist davon überzeugt, dass die Einschränkungen der sozialen Leistungen insbesondere „den sozialen Frieden in unserer Stadt und in Deutschland“ stark beeinflussen wird. 

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Der Kölner Caritasverband befürchtet, dass die bevorstehenden Kürzungen besonders die Leute treffen werden, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.

„Wir tragen mit unserer Arbeit entscheidend zum Zusammenhalt in Krisen bei. Diese Arbeit ist unverzichtbar“, betont Carmen Witte-Yüksel, ebenfalls Mitglied im Caritas-Vorstand.

Für den Caritasverband besonders hart, denn dieser unterstützt geflüchtete Menschen, Zuwandernde, Menschen mit Behinderung, Familien sowie ältere Menschen und Pflegebedürftige – und betroffen sein sollen von den Bundeshaushaltsplänen für 2024 wohl alle Bereiche. 

Kürzungen, Fachkräftemangel & Co. verschärfen die Situation

Verschärft wird das Ganze zusätzlich noch durch die deutlich kritische Situation in sämtlichen Pflegebereichen sowie der Fachkräftemangel und der Wegfall des Bundeszuschusses zur Pflegeversicherung. 

Für Witte-Yüksel steht diesbezüglich fest: „Wenn es schon keine zusätzliche Unterstützung für soziale Hilfen und Pflege gibt, darf zumindest nicht weiter gekürzt werden.“