50 Jahre Bläck FöössGefühlvoller Tommy Engel: Nur so kann die Band überleben

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Tommy Engel äußert seine Gedanken zu 50 Jahre Bläck Fööss.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Die großen Bläck Fööss. Der große Tommy Engel (70). 24 Jahre lang war die Mutter aller kölschen Bands untrennbar mit dem Sänger verbunden. Zum 50-jährigen Jubiläum der Fööss hat EXPRESS der Kult-Band eine Serie gewidmet. In unserem letzten Teil spricht Tommy Engel über seine Gedanken zum goldenen Geburtstag der Band.

Bläck Fööss: Tommy Engel über seine Gefühle zum Jubiläum

„Ich habe ja immer gesagt und dazu stehe ich auch: Ich war 24 Jahre dabei und habe nicht nur die Fööss mitgegründet, sondern war auch in den Jahren das Gesicht der Band“, sagt Engel im EXPRESS-Gespräch. „Nachdem wir uns getrennt haben, habe ich erstmal eine längere Pause gemacht und dadurch, was sehr wichtig für mich war, Abstand gewonnen.“

Dabei wird Tommy auch melancholisch. „Die Fööss Zeit war ein sehr bedeutender Abschnitt meines Lebens und den lässt man nicht so einfach hinter sich als wäre nichts gewesen. Heute tut es nicht mehr weh.“

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Tommy Engel: Fööss-Trennug tut nicht mehr weh

Trotz Corona und der Absage der Jubiläums-Konzerte blickt Engel aber auch hoffnungsvoll auf die Nachholkonzerte, wo er erstmals wieder mit „seinen“ Fööss auf der Bühne stehen will. Er lacht: „Ich habe da lange drüber nachgedacht und habe so ein Gefühl, das wir alle alt geworden sind. Wenn ich an Erry denke: Wir kennen uns ein Leben lang.“

Denn: „Es sind ja nicht nur die 24 Jahre, die ich bei der Band war, sondern das ist eine Zeit vorher und eine Zeit nachher. Ich war 19, als ich bei Stowaways angefangen habe. Ich will dem Ganzen nicht vorgreifen: Aber ich glaube die Leute freuen sich wenn wir nochmal zusammen auf der Bühne stehen werden. Alleine das ist schon ein schönes Gefühl.“

Der Blick zurück – er fällt durchweg positiv aus. Aber ein wenig Kritik kann sich Tommy Engel auch nicht verkneifen. „Ich habe viele Sachen bei den Fööss gesungen, die mir nicht so gut gefallen haben“, führt er aus. „Aber wenn es der Sache diente, dann war das okay für mich.“

Manchmal seien die Nummern nach seinem Geschmack zu sehr aufgebauscht worden. Tommy: „Bestes Beispiel ist die Kaffebud, die eigentlich eine kleine Nummer ist aber mit riesen Orchester aufgenommen worden. Aber auch ohne das ganze Drum und Dran wäre es ein Hit geworden, denn es liegt nicht an dem Arrangement, sondern viel mehr, das sich die Leute mit dem Text identifizieren – weil eine Geschichte erzählt wird.“

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Und Tommy Engel gibt der band noch einen Tipp mit auf den Weg, wie sie auch in Zukunft weiter Erfolg haben können: „Denn Fööss wünsch ich auf jeden Fall, das die neuen Mitglieder schöne Songs schreiben und auch an eine gute Performance denken und sich nicht von mir verleiten lassen.“

Denn: „Wenn sie als Fööss weiter existieren wollen, müssen sie diesen Weg gehen und sich auf keinen Fall auf den Hits der Band ausruhen. Für mich und natürlich den Fööss wünsche ich, dass wir alle gesund bleiben.“