Letztes KonzertTosender Beifall und Trikot-Überraschung für Fööss-Bassist Priess

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Hartmut Priess gab am Montagabend sein letztes Konzert mit den Bläck Fööss. Während des ganzen Konzert saß Hartmuts Ehefrau neben der Bühne - immer im Blickkontakt mit Hartmut.

Köln – Es war eine Abschiedsvorstellung, die wohl alle Erwartungen übertraf. 13.500 begeisterte Fans – sogar der Oberrang musste geöffnet werden - wollten die 20. und letzte Silvester-Party der Bläck Fööss in der LANXESS-Arena mitfeiern, ein letztes Mal die „Mutter der kölschen Bands“ beim Jahreswechsel erleben.

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Tosender Jubel begleitete das Silvesterkonzert der Fööss in der Lanxess Arena.

Tosender Beifall schon beim Einmarsch um 21.00 Uhr, beim dritten Song - „Drenk doch eine met“ - schunkelte die ganze Arena, schon bald hielt es keinen mehr auf dem Sitz. Die Fööss hatten ihr Publikum im Griff!

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Auch Moderator Linus, der mit der ebenso stimmgewaltigen Kim „Chianti-Wein“ zum Besten gab, kam an. Präsidentin Biggi Wannninger als Ehrengast („Ich wollte schon immer mal mit den Fööss gemeinsam auf der Bühne stehen“) sollte die Trude-Herr-Klassiker „Ich will keine Schokolade“ und – im Trio mit Kafi Biermann und Peter Schütten – „Niemals geht man so ganz“ anstimmen. 

Ehrung und Trikot-Überraschung für Hartmut Priess

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Pressesprecher Tomasz Grenke bedankt sich im Namen des ganzen Arena-Teams bei den Bläck Fööss für 20 Silvesterkonzerte in der Lanxess Arena mit dem Sonderorden „Bye, Bye Award Fööss“. 

Für Hartmut Priess hatte die Party schon um 19 Uhr begonnen. Da überreichte ihm und seinen Kollegen im Namen von Hallenchef Stefan Löcher Pressesprecher Thomasz Grenke den „Bye-bye-Award Fööss“ für 20 Jahre Treue.

Um 20 Uhr ging’s weiter: Da streifte Freund Cornel Wachter dem Bassisten zum Abschied ein Geschenk über, an dem sich die Fööss, aber auch Weggefährten wie Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter beteiligten und das mitten in seine Seele traf: einen Trikotsatz für die Jugendspielerinnen des SC Fortuna Köln.

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Cornel Wachter (unten l.) überreichte kurz vor Beginn des Silvesterkonzertes der Bläck Fööss an Hartmut Priess (oben mitte) ein Beispiel-Trikot des Satzes, was ab Januar 2019 die Jugendspielerinnen des SC Fortuna Köln e.V. tragen werden. Der Trikotsatz ist ein Geschenk an Hartmut Priess von seinen Freunden und Weggefährten zum Abschied. 

Wachter: „Wir wissen alle wie sehr Hartmut die Jugendarbeit am Herzen liegt, vor allem für die, die nicht in der ersten Reihe stehen. Deshalb wird jetzt die weibliche U 17 II der Fortuna mit dem Aufdruck ,Bläck Fööss – zesammestonn‘ auf den Trikots auflaufen.“

Bis zur Übergabe an die Spielerinnen müssen die, so Priess, „dieses unser Lied aber auch singen können“.

An die erste, die Milleniums-Silvester-Party 1999/2000, erinnern sich die Fööss übrigens eher vage. Dabei waren damals noch Willy Schnitzler (67), der 2005 wegen Arthrose in den Fingern ausschied, Kafi Biermann (72), der Silvester 2016 in der Arena seinen Abschied feierte, und Peter Schütten (75), der Karneval 2017 folgte.

Erry Stoklosa zu den Anfängen: „Ich weiß nur, dass wir vorher sehr kontrovers diskutiert haben, ob wir das machen sollten. Einmal wegen der Größenordnung und dann war da die Frage: Wer geht Silvester schon in die Arena?“ 15.000 waren es dann zum Auftakt dieses „Zufall-Produktes“, wie Hartmut Priess sagt: „Der damalige Chef der Arena, Ralf Bernd Assenmacher, suchte eine Möglichkeit, aus der Halle ein ,kölsches Wohnzimmer‘ zu machen. Da kamen wir ihm gerade recht.“

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Gänsehaut-Stimmung beim Föös-Konzert am Montagabend in der Arena.

Zufall war auch, dass mit dem englischen Superstar Spencer Davis (79) Silvester 2005 ein „very special guest für ein besonders Highlight sorgte“ (Erry Stoklosa). Priess: „Auf der „Kölle-goes...“-Tour 2003 sprachen wir beim Frühstück in einem Koblenzer Hotel mit den Höhnern darüber, ob wir in Berlin vielleicht einen Song der Spencer Davis Group covern sollten. Da sagte neben uns jemand auf deutsch: ,Sie reden von Spencer Davis – hier steht er‘. Der Rest war dann kein Problem.“

Ein Problem ist für Hartmut Priess auch der Abschied von den Bläck Fööss nach 48 Jahren nicht wirklich, seine Devise: „Ich bin 76, das ist es jetzt, auch wenn es schwerfällt. Aber man muss wollen, was nicht zu ändern ist...“