„Hier fehlte etwas Bodenständiges“Kölner eröffnen Biergarten an ungewöhnlichem Ort

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Die Betreiber des Johann Schäfer Brauhaus: Thomas Borninkhof (links) und Till Riekenbrauk im neuen Biergarten.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Rustikaler Stil und Currywurst und das im sonst so schicken Rheinauhafen. Das ist neu! Um den neuen Biergarten direkt am Rhein haben sich Till Riekenbrauk und Thomas Borninkhof vom Brauhaus Johann Schäfer gekümmert.

Ihr Ziel: Endlich zwischen schicken Restaurants und teuren Lokalen einen bodenständigen Biergarten erschaffen. Gesagt, getan.

Köln: Johann Schäfer arbeitet seit zwei Jahren an Biergarten-Projekt

Nicht erst wegen des Coronavirus sind die Kölner Gastronomen auf die Biergarten-Idee gekommen. Den Plan, die Gäste im Freien und direkt am Rhein zu bewirten, gab es schon wesentlich länger.

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„Corona hat die Planung zurückgeworfen. Seit zwei Jahren haben wir an der Idee gearbeitet. Unser Spot hier steht seit einem Jahr fest“, erklärt Till Riekenbrauk im EXPRESS-Gespräch über sein Herzensprojekt.

Ein bunter und rustikaler Container sticht zwischen den glänzenden Kranhäusern und dem Business-Chic im Rheinauhafen deutlich ins Auge.

Johann-Schäfer-Team: Bodenständige Gastronomie fehlte im Rheinauhafen

„Im Rheinauhafen fehlte etwas Bodenständiges. Nur weil hier viele teure Wohnungen und reiche Firmen sitzen, heißt das ja nicht, dass ein Biergarten nicht hinpasst“, so Riekenbrauk.

Selbst bei Regen sitzen hier gerade viele Gäste auf Bierzeltgarnituren und trinken ihr Kölsch. Die Lage und der Standort des neuen Biergartens am Rhein scheinen anzukommen.

Fleisch aus der Region, selbstgemachte Pommes und Saucen

„Wir wollten etwas erschaffen, was alle Menschen gleichermaßen anspricht. Und wo gibt es schon die Möglichkeit, direkt am Rhein zu sitzen?“, so Thomas Borninkhof.

Drinnen im Container kümmern sich Johann-Schäfer-Mitarbeiter um selbstgemachte Pommes und Saucen.

Auch die Currywurst kommt aus der Region. Beides gibt es für 8,50 Euro im Biergarten. Im Vergleich zu vielen Imbissbuden ein stolzer Preis, der sich erklären lässt.

Gäste achten bei Fleischkonsum mehr auf Herkunft

„Wir verkaufen hier nur regionales Fleisch, zum Beispiel vom Eifeler Bio-Rind. Die Gäste wissen das zu schätzen und bezahlen das gerne“, so Riekenbrauk über die bisherige Resonanz.

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In Zeiten diverser Fleischskandale und des Tönnies-Corona-Ausbruchs, der eine ganze Region lahm legte, sei das Bewusstsein für regionales Fleisch bei den Gästen geschärft worden.

„Haben wenig Tradition, das haben wir uns zum Vorteil gemacht“

Was die Produkte im Biergarten angeht, wollen die Betreiber des Johann-Schäfer-Brauhauses an ihrer jungen Philosophie festhalten.

„Wir haben wenig Tradition, im Vergleich zu anderen Brauhäusern. Das haben wir uns zum Vorteil gemacht und probieren immer wieder etwas Neues aus“, so Riekenbrauk.  So soll es auch im Biergarten sein.