Nach „Bagatalle“-SchrittKölner Glühweinwanderer und die hässliche Fratze der Arroganz

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Die Glühweinwanderung, hier ein Symbolfoto vom 26. November 2020, ist gleich am ersten Adventswochenende bei der „Bagatalle“ gründlich daneben gegangen. Wer hat Schuld?

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Der Glühweinwanderweg ist schon zum Start am ersten Adventwochenende bei der Kölner „Bagatelle“ völlig aus dem Ruder gelaufen und zum Happening ausgeufert. Das Lokal hat kapituliert, weil zu viele Gäste nicht hören wollten. Werden weitere Lokale folgen? Führt schon der Hauch einer Vergnügung in Köln gleich zu einer verantwortungslosen Menschenansammlung? Ein Kommentar.

Köln: Glühweinwanderweg fühlt sich im Lockdown light nach Leben an

Fest steht: Es könnte so einfach sein. Ein schöner Samstagabend mit Glühwein, Abstand und sogar einer Handvoll Freunden. Hach! Das fühlt sich in diesem Lockdown light so sehr nach Leben an.

Und mit dem Glühwein-Kauf könnten wir uns auch 2020 noch viel besser fühlen, weil wir die arg gebeutelten Kölner Gastronomen unterstützen. Doch leider scheint es alles andere als einfach zu sein.

Kölner Glühweinwanderer und die hässliche Fratze der Arroganz

Denn wer sich am Wochenende einen Glühwein beim Glühweinwanderweg gegönnt hat, der hat sie immer mal wieder gesehen: die hässliche Fratze der Arroganz, einfach alles mitzunehmen, was möglich ist. Und die schnell aufkommende Empörtheit, sich mit dem Glühwein vom Lokal entfernen zu müssen.

„Der soll sich mal nicht so haben“ – lacht ein junger Mann in Sülz, als er Samstagabend aufgefordert wird, sich mit seiner vierköpfigen Gruppe vom ausschenkenden Lokal zu entfernen. Warum eigentlich? Mit dieser Arroganz sorgt dieser junge Mann dafür, dass wir vielleicht alle schon bald unseren Glühwein wieder alleine zu Hause trinken müssen, nur weil er keinen Meter weichen wollte.

Kölner Appell: Weniger pochen auf eigenes Spaß-Recht, mehr Rücksicht 

Es könnte so einfach sein, wenn alle weniger auf ihr persönliches Recht auf Spaß pochen und mehr auf ihr Gegenüber und die Gastronomen im Zwiespalt achten würden. Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt um die Ecke, der allen eine kleine Vergnügung ermöglicht. Prost!