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Paukenschlag in KölnZoff-Aus für Autokino Porz: Harte Kritik an der Stadt

Dutzende Autos stehen vor der Bühne im Autokino in Köln-Porz. Dort steht die Band Brings auf der Bühne.

Das Autokino in Köln-Porz, hier ein Foto vom Brings-Konzert 2020, soll vor dem Aus stehen. Es gibt Kritik an der Stadt Köln.

Die Betreiber-Firma des Autokinos in Porz hat die Einstellung des Betriebs angekündigt. Das Verbot der dortigen Märkte lasse keinen wirtschaftlichen Betrieb mehr zu.

von Thomas Werner (tw)

Gerade einmal fünf dauerhafte, ständige Autokinos gibt es in Deutschland. Neben Frankfurt, München, Stuttgart und Essen steht eines in Köln-Porz. Doch auch hier gehen jetzt offenbar die Lichter aus.

Man sei „gezwungen, das Pachtverhältnis zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und den Betrieb einzustellen“, heißt es in einem öffentlichen Statement der Betreiberfirma DWJ GmbH am Freitag (16. Dezember 2022).

Autokino Porz: Märkte verboten, Kölner Kino vor dem Aus

Der Grund: Zoff mit der Stadt Köln! Die hat eine Ordnungsverfügung erlassen, nach der die Märkte auf dem Gelände des Autokinos in Zukunft verboten sind.

Auf Nachfrage von EXPRESS.de bestätigt Stadtsprecherin Simone Winkelhog den Vorgang: Die Stadt Köln habe „im September eine Ordnungsverfügung erlassen, in der der Betreiber aufgefordert wird, bis auf das Autokino alle anderen Nutzungen des Geländes einzustellen.“

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Der Betreiber bestand auf eine gerichtliche Entscheidung. Der darauf folgende Beschluss des Verwaltungsgerichts hat die Entscheidung der Stadt allerdings bestätigt, da für die Nutzung des Grundstücks zu Marktzwecken keine Baugenehmigung vorliegt.

Seit fast 40 Jahren finden vor Ort Märkte statt, an drei bis vier Tagen in der Woche. Mittwochs und samstags gibt es Neuwaren und Lebensmittel, freitags (und jeden vierten Sonntag im Monat) findet ein Trödelmarkt statt.

Autokino in Köln-Porz ist eines der wenigen in ganz Deutschland

Doch diese Tradition hat nicht nur Freunde: Müll und Verkehrsprobleme haben einige Anwohnerinnen und Anwohner sauer gemacht. Auch besteht schon seit Jahrzehnten die Kritik, die extrem günstigen Lebensmittel (oft zweite Wahl oder kurz vor dem Ablaufdatum) seien eine Gefahr für die lokalen Händlerinnen und Händler sowie die Supermärkte vor Ort.

Gerade Politiker Werner Marx, bis 2021 CDU-Fraktionsvorsitzender in Porz und mittlerweile im Stadtrat, setzt sich seit Jahren für ein Ende der Märkte ein. Seit 2013 besteht offiziell ein Einzelhandelsverbot auf dem Gelände, über Jahre wurden die Märkte aber von der Stadt geduldet.

Autokino Porz: Filme seit 1967, doch ohne Märkte nicht wirtschaftlich

Jetzt sieht die Lage anders aus. Und das hat Folgen für das Autokino. „Die Märkte sind Grundlage für den Autokino-Betrieb, der ohne dies nicht wirtschaftlich zu betreiben ist“, sagt DWJ-Chef Axel Wahmke.

Das Open-Air-Kino gibt es seit 1967. In der Regel läuft ein Film pro Tag. Während der Corona-Pandemie war das Kino wieder medial präsent gewesen, vor allem durch die Auftritte von Brings im April 2020.

Bereits 2017 hatte es in der Bezirksvertretung Porz einen Vorstoß der CDU gegeben, die Märkte zu stoppen. Der Stadtentwicklungsausschuss hatte sich dann 2018 aber gegen ein kurzfristiges Aus entschieden.