„Hört auf zu meckern“Fans enttäuscht von James-Blunt-Ansage in Köln – aber dann tut er es doch

James Blunt steht auf der Bühne und singt.

James Blunt gab am Freitagabend (15. März 2024) ein Konzert in der Lanxess-Arena. 

Am Freitagabend (15. März) machte Singer-Songwriter James Blunt mit seiner „Who We Used To Be Tour 2024“ in Köln Halt. 

von Alexandra Miebach (mie)

Eines ist klar: Wenn der britische Musikstar James Blunt (50) auftritt, sind große Gefühle angesagt. Der 50-Jährige ist bekannt für seine herzzerreißenden Balladen. Aber er kann eben auch anders, kann laut sein und Stimmung machen – und genau das zeigt er am Freitagabend (15. März 2024) in Köln auch. 

Die Lanxess-Arena ist gut gefüllt, als um 21 Uhr der Brite mit der unverkennbaren Stimme auf die Bühne tritt. Mit seinem Hit „Beside You“ aus dem aktuellen Album „Who We Used To Be“ eröffnet er die Show gleich mit einem Kracher – was das Publikum ihm mit Standing Ovations dankt. 

James Blunt zeigt in Köln sein bestes Denglisch 

Seine Fans begrüßt der Sänger mit einem – zugegeben ziemlich charmant klingenden – Mix aus Deutsch und Englisch: „Gute Abend, Köln. Wie geht's? Alles gut auf rechts? Alles klar auf links? Alles gut in the floor?“ Ein paar Brocken Deutsch kann er, aber eben nicht ganz fehlerfrei.

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„Das ist der Start einer neues Tour. Ich habe eine neue Hose, ich habe eine neues Schuhen. The same old fucking Band“, fängt er an zu erzählen. „I have a new album, I have new songs. Ich weiß, dass ihr ‚You're Beautiful‘ hören wollt. But no, ich spiele nur neue Songs. Stop complaining (Hört auf zu meckern, d. Red.), ich habe your money schon“, scherzt er. 

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Neben Songs von seinem neuen Album wie „Saving A Life“, „Glow“, „All The Love That I Ever Needed“, „I Won’t Die With You“ und „The Girl That Never Was“ spielt der Singer-Songwriter natürlich auch altbekannte Titel aus seinen 20 Jahren im Musikgeschäft, wie „Bonfire Heart“, „Wisemen“, „Goodbye My Lover“ oder „Carry You Home“ – um an dieser Stelle nur einen Auszug zu nennen.  

James Blunt: Erinnerungen an Carrie Fisher 

Natürlich darf bei einem James-Blunt-Konzert auch sein Erfolgssong „You're Beautiful“ aus dem Jahr 2004 nicht fehlen. Der Musiker freut sich, dass der Titel auch nach 20 Jahren immer noch die Menschen zu seinen Konzerten zieht. Aber es ist nur eine der vielen herzergreifenden Balladen, die Blunt am Abend in Köln zum Besten gibt.

„Ihr seid heute Abend hier zum Weinen. Ihr seid für traurige Songs gekommen. Für mich ist das Schreiben trauriger Songs nicht nur da, um Geld zu verdienen – ihr wisst, das verkauft sich gut. Als ich meine Karriere gestartet habe, wollte ich in eine Band. Aber man braucht Freunde für eine Band, also habe ich mit meiner Akustikgitarre traurige Songs geschrieben und hatte Erfolg. Dann habe ich glücklichere Lieder geschrieben – aber dann habe ich Kinder bekommen und jetzt schreibe ich wieder traurige Songs.“

Blunt verarbeitet in seiner Musik auch seine eigenen Erlebnisse. Den Titel „Dark Thoughts“ vom aktuellen Album widmet er der verstorbenen Schauspielerin Carrie Fisher (1956-2016), die eine gute Freundin des Musikers war: „Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich sie erlebt habe. Sie war verrückt, sie war wunderschön und wundervoll und das hier ist ein Song, an dem ich sehr lange geschrieben habe.“ Einer von vielen Gänsehaut-Momenten an diesen Abend in Köln.

James Blunt: Das können nur ich und Mariah Carey

Aber es gibt nicht nur diese leisen, traurigen Momente bei einem James-Blunt-Konzert. Es wird eben auch viel gelacht, denn der Brite kann sehr witzig sein.

So kündigt er den Song „High“ an, indem er erklärt (aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt): „Jetzt könnt ihr alle mitsingen. Wobei, der Song ist sehr hoch. Wenn ich also sage, dass alle mitsingen können, meine ich auch, dass die Männer das auf keinen Fall können. Nein, nein, es sind wirklich nur ich und die Mädels. Als Mann wird es interessant. Ich singe nicht länger wie ein Mensch, sondern so hoch, dass ich wie ein Delfin singe. Es gibt nur zwei Menschen auf der Welt, die das können. Ich und Mariah Carey.“

James Blunt kann auch laut

Mit Songs wie „Postcard“, „1973“, „OK“ oder „Stay The Night“ sorgt er für ordentlich Stimmung in der Arena. Das Publikum tanzt auf den Rängen, er springt sogar von der Bühne, rennt einmal quer durch den bestuhlten Innenraum und umarmt auf dem Weg einen glücklichen Fan. Alle haben Spaß.  

Ob leise am Klavier sitzend, oder tanzend und springend auf eben jenem Instrument stehend, James Blunt sorgt mit einem ausgewogenen Mix aus alten und neuen Liedern, aus Balladen und Gute-Laune-Songs, für eine wahre Achterbahn der Gefühle, die den Fans sicher in Erinnerung bleiben wird.