Zum Auftakt der Reihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ trat Alvaro Soler am Kölner Dom auf. Der spanisch-deutsche Popsänger erzeugte nach und nach eine entspannte Fiesta-Stimmung.
Fiesta am DomAlvaro Soler bricht das Eis – und trifft seine Gast-Eltern aus Köln
Als Alvaro Soler (32) am Mittwoch zum Soundcheck vor seinem Auftritt am Roncalliplatz erschien, goss es in Strömen. Doch passend zum Beginn des Konzerts des spanisch-deutschen Popsängers präsentierte sich der Himmel über Köln fast wolkenfrei.
Beim Auftakt der diesjährigen Reihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ wollte zunächst dennoch kein mallorquinisches Feeling aufkommen. „Total schön heute hier“, sagte der Sänger erst leicht verlegen und versuchte dann das Eis zu brechen: „Hier sagt man Alaaf, oder? Also: Köln Alaaf!“ Reaktionen der 4000 Fans darauf gab’s kaum.
Alvaro Soler: 4000 Fans beim Konzert auf dem Kölner Roncalliplatz
Noch etwas verwunderte den Musiker. „Man hat uns gesagt, dass wir am Dom spielen. Keine Ahnung, wo der ist“, sagte er beim Blick auf die hässlichen Baustellen rund um den Roncalliplatz. Die beeindruckende Aussicht auf das Kölner Wahrzeichen hatten nur die Besucherinnen und Besucher des Konzerts, darunter auffallend viele kleine Kinder und spanisch sprechende Menschen.
„Ihr seid cool, vielleicht zu cool. Ihr könnt euch entspannen“, sagte der charismatische Sänger und schaffte es, nach und nach das Eis zu brechen und eine lockere Atmosphäre wie an einem spanischen Strand zu erzeugen. Die ersten Hits „Magia“ und „La Libertad“ zündeten noch nicht so richtig, was vielleicht auch an der doch sehr zurückhaltenden Lautstärke gelegen haben könnte.
Doch spätestens ein paar Kölner Momente halfen, die Handbremse zu lösen. Soler erzählte, wie bereits im EXPRESS.de-Interview, dass er als Sohn einer spanisch-belgischen Mutter und eines deutschen Vaters bis zum zehnten Lebensjahr in seiner Geburtsstadt Barcelona gelebt habe. Ein Mitschüler habe ihn dann zu seiner Familie nach Köln eingeladen.
„Ich kannte von Köln nur das goldene Flügelauto und den Dom“, gestand er. „Aber diese Stadt war mein erster Berührungspunkt mit Deutschland“. Zu seiner großen Überraschung entdeckte der Sänger im Publikum eben jene Eltern, bei denen er vor über 20 Jahren zu Gast war.
Soler gehört mit weit mehr als fünf Milliarden kombinierter Audio- und Videostreams zu den aktuell erfolgreichsten Latin-Popstars in Europa. Bei „Manila“ ließ er die Fans nach Geschlechtern getrennt mitsingen. Auch die Jüngsten, die den Entertainer auch als Coach im Fernsehformat „The Voice Kids“ kennen, bekamen ihren eigenen Part.
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Die 15 Songs umweht allesamt ein Hauch von Sommer, Lebenslust und Urlaub. Dass es bei „Déjala Que Baile“ aber auch heißt: „Und man sagt, dass man tanzt, damit es regnet, um die Seele bei jedem Einbruch der Dunkelheit zu tränken“, verstehen die meisten nicht wirklich. Aber letztlich geht es um das Gefühl, dass durch die Lieder erzeugt wird.
Zudem genoss die Rheinland-Fraktion in der Band das halbe „Heimspiel“. Fritz Moshammer an der Trompete und Simon Scheibel am Schlagzeug sorgten für das Köln-Gefühl. Dessen Frau Charly Klauser, die bei Solers vorangegangener Akustik-Tour Teil der Band war, kam für die Ballade „En Tu Piel“ auch dazu, sang mit und spielte Geige.
Charly Klauser unterstützte Alvaro Soler bei einem Song auf der Bühne
Nach und nach wurde die Stimmung auf dem Platz immer besser. Selbst die Beobachter in den Fenstern der angrenzenden Polizeidienststelle wurden ins Programm einbezogen. Mit „El Mismo Sol“, der ganz neuen Single „Para Vivirla“ und den Hits „Solo Para Ti“, „Ca Cintura“ und „Sofia“ nahm das anderthalbstündige Konzert noch einmal richtig Fahrt auf und wurde letztlich doch zur Fiesta am Dom.
Weiter geht es am Donnerstag (20 Uhr) mit der britischen Rockband Jethro Tull. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Am Freitag spielt dann die US-amerikanische Violistin Lindsey Stirling auf dem Roncalliplatz. Dieser Auftritt ist ausverkauft.