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„Aktenzeichen XY“Kölner Polizei sucht den Karate-Killer vom Heumarkt von 1992

Ein Zeitungsausschnitt des Kölner EXPRESS vom  14. September 1992 über den getöteten Horst Strohe.

EXPRESS berichtete über den Tod von Horst Strohe am 14. September 1992. Der ungeklärte Fall wird am Mittwoch (13. Oktober) Thema bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“.

1992 verstarb der Kölner Horst Strohe durch tödliche Tritte gegen den Kopf auf dem Heumarkt. Der Täter ist bis heute nicht gefasst worden. Jetzt hoffen die Ermittler auf die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“.

von Oliver Meyer (mey)

Köln. Wenn am kommenden Mittwochabend (13. Oktober) Rudi Cerne mit seinem Team von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ über alte ungeklärte Mordfälle berichtet, dann wird es auch um den 29 Jahre alten Karate-Mord vom Heumarkt gehen. Denn die Beamten der Kölner Mordkommission wollen heute noch wissen, warum Horst Strohe totgetreten wurde.

Er wurde am 13. September 1992 nachts zum Heumarkt gerufen. Denn dort lag Horst Strohe auf dem Asphalt. Sein Körper war abgedeckt von einer weißen Plane. Der Notarzt hatte den damals 54-jährigen Kölner nicht retten können.

Denn Strohe war zusammengebrochen, nachdem ihm ein Unbekannter mit Anlauf in Karate-Manier ansprang und gezielt mit dem Fuß einen Tritt gegen die Brust verpasst hatte. Der kräftige Mann geriet ins Straucheln. Das nutzte der brutale Täter - und trat erneut mehrfach auf das am Boden liegende Opfer ein. Horst Strohe erlitt so schwere Kopf- und Gehirnverletzungen, an deren Folgen er noch auf der Straße verstarb.

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Polizei Köln: Tödliche Tritte 1992 auf dem Heumarkt – Fall bei „Aktenzeichen XY“

Der Karate-Killer - er verschwand unerkannt in der dunklen Nacht. Obwohl es Augenzeugen gab. Über das Motiv des Täters gab es wilde Spekulationen. Denn es wurde bekannt, dass Strohe in homosexuellen Kreisen zwischen Heumarkt und Severinsbrücke verkehrte, die damals als „Lederszene“ bezeichnet wurde. Schwule Männer, die auf Leder standen und sich in den dunklen Ecken am Rhein trafen.

Dabei blieb all die Jahre unklar, ob der 54-Jährige ein echtes Zufallsopfer wurde und einfach von dem Täter wahllos angegriffen worden war - oder ob er es ganz gezielt auf Horst Strohe abgesehen hatte. Nicht ausgeschlossen, dass der Täter (helle Hose, helles Hemd mit abgesetzten dunklem Muster) selbst aus dem Homo-Milieu kam.

Die Beamten der Polizei Köln waren sicher, dass der Karate-Killer möglicherweise entsprechenden Kampfsport gemacht hatte. Denn die Art, wie er auf Strohe laut drei Augenzeugen losgegangen war, sprach für ein gewisses „Können“.

In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen xy...ungelöst“ wird der Kölner Mordermittler Markus Weber noch einmal über den Fall vom Heumarkt berichten. Dabei geht es vor allem darum, zwei der insgesamt drei Zeugen noch einmal zu finden. Denn sie waren nach einer ersten Vernehmung am Tatort dann gegangen, ohne ihre Personalien zu hinterlassen. Bei den beiden Männern soll es sich um „Bekannte“ von Strohe gehandelt haben.

„Sie könnten noch einmal ganz wichtige Details liefern, was da nachts genau am Heumarkt passiert war. Ob es zuvor einen Streit gab zwischen Opfer und Täter“, so Weber. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass die Zeugen seinerzeit unerkannt bleiben wollten aus Sorge darum, dass Details ihrer sexuellen Neigung bekannt werden könnten. Diese Sorge könnte nach all den Jahren nun vorbei sein, hofft man.