Land NRW knallhartAm Abgrund: Überleben von Textil-Discounter auf der Kippe

Takko Bürgschaft NRW gescheitert

Die Verhandlungen zwischen dem Mode-Discounter Takko und dem Land NRW über eine Bürgschaft sind gescheitert. Das Foto zeigte das Takko-Logo Einkaufszentrum „Monheimer Tor“ in Monheim (Nordrhein-Westfalen) im Jahr 2012.

Düsseldorf/Telgte – Die Verhandlungen des Mode-Discounters Takko mit dem Land Nordrhein-Westfalen über eine Bürgschaft über mehrere Millionen Euro sind nach Angaben des Unternehmens „de facto gescheitert“. Nun steht das Unternehmen am finanziellen Abgrund.

  • Verhandlungen zwischen Takko und Land NRW über Bürgschaft gescheitert
  • Modediscounter Takko in „wirtschaftlicher Extremsituation“
  • Bundesligist bekam Bürgschaft von Land NRW

Keine Bürgschaft von Land NRW: Takko kämpft um den Fortbestand des Unternehmens

Takko müsse sich „nun um eine andere Lösung bemühen, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern“, hieß es in einer Mitteilung am Montag, 8. März.

Der derzeitige Lockdown habe das vor der Pandemie „kerngesunde Unternehmen“ in eine „wirtschaftliche Extremsituation gebracht“. Die zuletzt geltenden Beschränkungen hätten Takko „Woche für Woche zehn Millionen Euro gekostet“, teilte das Unternehmen mit.

Takko beklagt fehelende Unterstützung von Land NRW

Interims-Vorstandschef Karl-Heinz Holland sagte: „Ich bin mehr als enttäuscht darüber, dass uns das Land NRW in dieser Situation nicht unterstützt.“ Die Bürgschaft hätte dem Unternehmen „wieder Luft zum Atmen verschafft, um kurzfristig die operativen Kosten zu decken. Um mehr wäre es nicht gegangen.“

Nach Angaben von Takko waren die Bedingungen einer von Land und Bund beauftragten Wirtschaftsprüfungsfirma nicht zu erfüllen gewesen.

Bürgschaft vom Land NRW: Bundesligist Schalke 04 bekam Zuschlag

Das Land NRW habe seit Beginn der Corona-Krise 48 Bürgschaften zu Krediten oberhalb von 2,5 Millionen Euro zur Sicherung von Unternehmensfinanzierungen bewilligt und sich an acht parallelen Bund-Länder-Großbürgschaften ab jeweils 50 Millionen Euro beteiligt, teilte das Ministerium mit. Im Fall von Takko (der Name wurde nicht explizit genannt) könnten der Steuerzahler und die Mitarbeiter nicht die Hauptlast tragen, so das Wirtschaftsministerium.

Die bisher prominenteste war jene für Schalke 04. Nach Angaben des Fußball-Bundesligisten aus dem Sommer war die Bürgschaft genehmigt worden. Die Höhe wurde offiziell nicht bekannt gemacht, lag dem Vernehmen nach aber bei rund 31 Millionen Euro. (dpa)