Echt oder Fälschung?Düsseldorfer Künstler schwänzt Prozess – jetzt droht Bußgeld

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf  – Eigentlich glaubte Francesca V. (56) an ein gutes Geschäft. Sie kaufte von Kunsthändler Ernst Jockels einen echten Uecker. So dachte sie.

Düsseldorf: Prozess um Ueckers „Sandbild 1986 auf Büttenpapier“

Jockels schätzte den Wert des Bildes auf 45.000 Euro. Wollte ihn aber für 15.000 Euro verkaufen. Francesca V. zahlte 2500 Euro an und übergab zwei Rolex-Uhren. Den Rest wollte sie zahlen, wenn sie das „Sandbild 1986 auf Büttenpapier“ an eine Freundin weiter verkauft hat.

Sohn von Uecker erklärt Bild zur Fälschung

Doch dann kamen ihr Skrupel. Sie brachte das Werk zu einem Galeristen in Oberkassel.

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Der holte den Rat von Ueckers Sohn Jacob ein. Der betreut das künstlerische Werk seines Vaters und erklärte das Bild zu einer Fälschung. Die als Kunstwerk des berühmten Nagel-Künstlers auch nicht weiter verkaufte werden darf.

Jetzt will Francesca V. den Kauf rückgängig machen und klagt vor Gericht.

Dort beteuerte Ernst Jockels am Montag: „Das Bild ist einwandfrei und echt.“ Er selbst habe es 2012 gekauft.

Familie Uecker erschien nicht zum Prozess

Doch einen Nachweis für die Echtheit kann er nicht führen. Deshalb wollte das Gericht den betagten Künstler (90) und dessen Sohn Jacob als Zeugen hören.

Doch letzterer weilt in London und kann wegen Corona nicht dort weg.

Auch sein Vater glänzte durch Abwesenheit. Und zwar ohne Entschuldigung. Deshalb droht ihm jetzt ein Bußgeld.

Der Prozess um das Uecker-Bild wird fortgesetzt.