„Werde die Stadt vermissen“Kult-Pfarrer Thorsten Nolting verlässt Düsseldorf

Neuer Inhalt (3)

Pfarrer Thorsten Nolting hat zahlreiche wegweisende Projekte auf den Weg gebracht.

Düsseldorf – Pfarrer Thorsten Nolting (55) ist für viele Düsseldorfer der Inbegriff des sozialen Engagements – nun wird der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Düsseldorf die Landeshauptstadt nach 26 Jahren verlassen.

Am 17. Mai wird Nolting im kleinen Kreis in der Johanneskirche verabschiedet. „Natürlich hätte ich mir gewünscht, mehr Menschen persönlich auf Wiedersehen zu sagen“, sagt der 55-Jährige. Coronabedingt sei dies jedoch nicht möglich.

Am 1. Juni tritt Nolting die Stelle des Theologischen Vorstands bei der Inneren Mission München – Diakonie in München und Oberbayern an.

Alles zum Thema Corona

Pfarrer Nolting freut sich auf neue Herausforderungen 

Der Abschied aus Düsseldorf fällt dem Diakoniepfarrer schwer. „Ich freue mich dennoch auf die neue Herausforderung. Die Diakonie in Bayern ist doppelt so groß und auch sehr innovativ. Das ist natürlich sehr reizvoll“, erklärt Nolting gegenüber dem EXPRESS.

„Ich werde die Menschen und die Stadt vermissen. Das beginnt schon mit dem Rhein, der ist wirklich sehr schön. Düsseldorf ist seit über 25 Jahren meine Stadt, ich habe hier Vieles mitgestaltet. Ich habe hier viele Freunde und verstehe mich mit allen super.“

Insbesondere die Mischung aus „rheinischem Vertrauen und fachlicher und inhaltlicher Reflektion“ gefalle ihm an der Hauptstadt.

Pfarrer Thorsten Nolting möchte Düsseldorf etwas mit auf den Weg geben 

Den Düsseldorfern möchte er eine Sache mit auf den Weg geben: „Ich finde die Normalität dieser Stadt beeindruckend. Die Mischung aus Leichtigkeit und Bodenständigkeit. Die Menschen sollten weiter daran arbeiten, dass Düsseldorf eine Stadt für alle Menschen ist, auch für die Randgruppen.“

Neuer Inhalt (4)

Flüchtlinge in  Düsseldorf werden  von Helfern versorgt - darunter Pfarrer Nolting, hier im Bild während der Flüchtlingskrise 2015 mit der damaligen Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch. 

Thorsten Nolting war der erste Pfarrstelleninhaber der 1994 neu geschaffenen evangelischen Citykirchen-Pfarrstelle in der Düsseldorfer Johanneskirche am Martin-Luther-Platz.

Pfarrer Thorsten Nolting plante viele Projekte 

Auf Thorsten Noltings Initiative geht der Umbau der Johanneskirche 1998 mit dem Café im Foyer zurück, die Kirchen-Eintrittsstelle oder Projekte wie die Lunch-Time-Orgel.

Hier lesen Sie mehr: „Radikale Ausnahme“: Düsseldorfer Bestseller-Autor gehen Corona-Maßnahmen zu weit.

Mit 38 Jahren wechselte Thorsten Nolting 2002 als Diakoniepfarrer und Vorstandsvorsitzender zur Diakonie Düsseldorf.

Hier hat er zahlreiche wegweisende inhaltliche und strukturelle Projekte auf den Weg gebracht: von der Entwicklung des Platzes der Diakonie in Flingern über die Diakoniezentren in Gerresheim und Holthausen bis hin zur Zusammenarbeit mit Künstlern wie Thomas Schütte oder Mischa Kuball.