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Weltweit einmaligUniklinik Bonn rettet Frühchen mit spektakulärem Eingriff

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Prof. Martin Schneider mit der erleichterten Mutter des Säuglings.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Es ist ein kleines medizinisches Wunder, das die Uniklinik Bonn Anfang Mai vollbracht hat.

Einem schwerkranken Neugeborenen wurde zwölf Tage nach seiner verfrühten Geburt eine Gefäßstütze (Stent) in die Hauptschlagader eingesetzt, die eine lebensbedrohliche Verengung der Schlagader korrigierte. Durch den weltweit einmaligen Notfalleingriff konnten schwere Folgeschäden verhindert werden.

Eingriff an der Uniklinik Bonn: Mögliche Folgeschäden bei Frühgeborenem verhindert

Die Geburt des Babys war auf die 33. Schwangerschaftswoche vorverlegt worden, weil die schwere Vorerkrankung und das schlechte Wachstum bereits im Mutterleib erkennbar waren. Im Vergleich zu den sonst üblichen 40 Wochen kam das Kind damit sieben Wochen zu früh auf die Welt. Der Junge wog bei seiner Geburt lediglich 1200 Gramm.

Ohne den Eingriff bestand die Gefahr, dass die untere Körperhälfte nicht ausreichend durchblutet werden würde. Als Folge hätten schwere Schäden an Nieren und Darm gedroht. Mit einem Medikament konnten zwar die ersten Tage überbrückt werden, eine Dauerlösung war die Behandlung allerdings nicht.

OP zu riskant: Spezieller Eingriff bei Säugling an der Uniklinik Bonn

Beim Eingriff wurde weltweit erstmalig das Herz nicht über Röntgenbilder sichtbar gemacht, sondern per Ultraschall. Zum ersten Mal kam damit ausschließlich die sogenannte Echokardiographie zum Einsatz. Dadurch konnte der Zugangsweg für einen Katether entscheidend verringert werden.

Die gewählte Option war „wegen der Größenverhältnisse die einzige Möglichkeit, die Positionierung des Stents kontrollieren zu können“, teilte Prof. Martin Schneider, Co-Direktor der Abteilung Kinderkardiologie des Zentrums für Kinderheilkunde mit.

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„Wegen des geringen Körpergewichts wäre eine Operation zu riskant gewesen“, führte Schneider weiter aus, „deshalb haben wir uns zu dem Notfallherzkatheter entschlossen, um mit kleinstmöglichem Gefäßzugang die Nieren- und Darmdurchblutung sicherzustellen.“

Frühchen übersteht Eingriff an der Uniklinik gut

Der Säugling überstand den Eingriff bestens und konnte bereits wenige Stunden später wieder eigenständig atmen. „Zwölf Stunden nach dem Eingriff war das Kind wach und trank, und die Beine waren gut durchblutet“, freuten sich die Ärzte.

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Da die jetzt eingesetzte Stütze nicht mitwächst, muss sie nach sechs bis zwölf Monaten bei einer Operation gegen eine größere ausgewechselt werden. Durch das dann fortgeschrittene Wachstum des Neugeborenen ist der Eingriff allerdings deutlich einfacher und risikoarm. (bc)