Elmar Geulen (61) aus EuskirchenKnackt „Mr. Hayabusa“ den 350 km/h-Rekord?

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Vollgas zum Rekord! „Mr. Hayabusa“ Elmar Geulen ist ein Geschwindigkeits-Junkie. 

von Simon Küpper (sku)

Euskirchen – Höher und weiter? Das ist „Mr. Hayabusa“ ziemlich egal. Aber schneller, immer schneller, soll es gehen. Der Euskirchener, der eigentlich Elmar Geulen heißt, ist ein Geschwindigkeits-Junkie. Der 61-Jährige mit Sixpack hat mit seinen Motorrädern mehrere Weltrekorde aufgestellt. Sein Traum? Wie eine Kanonenkugel über einen Salzsee in den USA brettern.

Zehn Kilometer freie Fahrt

„Endlich einmal eine Location haben, wo nicht die Strecke, sondern mein Drehzahlmesser meine Geschwindigkeit begrenzt.“ So schwärmt Geulen vom Lake Bonneville im US-Bundesstaat Utah. Jedes Jahr treffen sich hier Geschwindigkeits-Freaks aus der ganzen Welt, um in verschiedensten Gefährten neue Rekorde aufzustellen. Denn: Der salzige Boden des immer wieder vorübergehend ausgetrockneten Sees ist absolut flach und bietet knapp zehn Kilometer volle Fahrt. Bedingungen, die Mr. Hayabusa sonst nirgendwo findet. Bisher scheitert seine Traum-Fahrt am Geld – knapp 100.000 Euro bräuchte er wohl, um mit Maschine und Team in die USA zu fliegen. Noch fehlt ein Partner.

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Elmar Geulen träumt von einer Fahrt auf einem Salzsee.

350 km/h mit straßenzugelassenem Motorrad

So lange begnügt er sich mit deutschem Asphalt. Auf einer ausrangierten Landebahn will er in diesem Jahr seinen eigenen Rekord für straßenzugelassene Motorräder mit Verkleidung knacken. Der steht aktuell bei 335 km/h – Geulen will 350 erreichen. Das ist nicht ohne Risiko. Denn „straßenzugelassen“ bedeutet auch, keine Spezial- sondern Serienreifen. Geulen: „Die sind aber nur bis 300 km/h zugelassen.“

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Er kennt das Risiko, sagt auch: „Wer mitkegeln will, muss auch aufsetzen.“ Fit genug ist er, macht je eine Stunde Kardio- und Muskeltraining pro Tag. Was aber passieren kann, wenn etwas schief geht, zeigte sich 2013.

Narbe am Hinterkopf erinnert an schlimmen Sturz

Da stürzte er bei einer Trainingsfahrt schwer, zog sich einen dreifachen (!) Genickbruch zu. Den Dank an Dr. Martin Theis, der ihn operierte, hat er sich neben die zentimeterlange Narbe am Hinterkopf tätowieren lassen. Bis heute bereitet ihm die Verletzung Probleme. „Ich kann den Kopf nur noch anderthalb Zentimeter zur Seite drehen, kaum anheben“, sagt Geulen.

Trotzdem ist er getrieben davon, seine eigenen Rekorde wieder und wieder zu brechen. „Immer noch schneller sein, das hat sich in meinem Kopf manifestiert. Die 350 will ich unbedingt schaffen“, sagt er. Also 350 km/h erreichen und dann ist Schluss? „Mr. Hayabusa“ grinst: „Schaun mer mal.“