Corona-FrustAlle Freibäder in Bonn dicht – das gibt Ärger

Friesi

Daraus wird in der Corona-Krise nichts: Badespaß in Bonner Freibädern fällt wohl aus.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Für alle Wasserratten war es ein Schock: In Bonn bleiben die Freibäder in diesem Jahr wohl dicht! So hatte es letzte Woche der Krisenstab der Stadt Bonn beschlossen.

Wegen der Corona-Einschränkungen und vor allem wegen des Verbots von Großveranstaltungen bis zum 31. August geht die Stadtverwaltung davon aus, dass im Sommer auch Freibäder nicht öffnen können. Normalerweise geht Bonn Ende Mai an den Start.

Bonner Freibadsaison: Sommer soll heiß werden

„Schweren Herzens müssen wir davon ausgehen, dass die Freibäder in diesem Jahr nicht öffnen werden“, erklärte Oberbürgermeister Ashok Sridharan. „Das tut sehr weh, da es laut Meteorologen einen sehr schönen und heißen Sommer geben soll. Ich habe aber die Hoffnung, dass wir bei entsprechender Lockerung der geltenden Vorgaben und unter entsprechenden Auflagen wenigstens die Hallenbäder öffnen können. Das müssen wir abwarten.“

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Werden die Corona-Rahmenbedingungen in den nächsten Wochen so gelockert, dass Frei- oder Hallenbäder im Sommer öffnen dürften, müsse man noch mal umdenken.

Bonner Freibadsaison: Mitarbeiter in Kurzarbeit

Denn aktuell sind erst mal alle Mitarbeiter der Bonner Bäderbetriebe in Kurzarbeit geschickt worden. Die würde aber im Fall der Fälle aufgehoben, die Bäder würden betriebsbereit gemacht.

Für Lissi von Bülow, OB-Kandidatin der Bonner SPD, kommt die Ansage Sridharans viel zu früh. „Es kann so kommen, dass die Freibäder geschlossen bleiben müssen. Aber das ist bei der ständig wechselnden Einschätzung in der Corona-Krise heute noch nicht klar. Will man in einer ohnehin schon schwierigen Lage, insbesondere für Familien mit Kindern, schon vor der Zeit demoralisieren?“

Bonn_Lissi von Buelow

Lissi von Bülow ärgert es, dass das Aus für die Freibadsaison so früh verkündet wurde.

Von Bülow ärgert diese „Negativ-Kommunikation“ von Stadtverwaltung und Oberbürgermeister. „Die Menschen brauchen Hoffnung, wir müssen die Moral hochhalten und nicht zu schnell unausgegorene Dinge rausgeben.“

Bonner Freibadsaison: Vorsichtige Öffnung möglich

Aber wie konkret soll denn eine Freibad-Öffnung trotz Corona-Pandemie aussehen? Lissi von Bülow zum EXPRESS: „Da gibt es verschiedene Überlegungen unter anderem der Freibadfreunde Friesdorf, des Sportamtsleiters oder der Sportdezernentin. Man könnte zum Beispiel Bahnzeiten vergeben. Oder Freibadgäste müssten schon in Badesachen kommen, dadurch müssten die Umkleidekabinen nicht genutzt werden. Oder man richtet bestimmte Schwimmzeiten für Schulklassen ein.“

Die SPD-Politikerin fordert  „ein konstruktives Arbeiten an Lösungen zur vorsichtigen Öffnung auch für Bäder, Sport- und Kultureinrichtungen! Sport und Kultur sind lebensnotwendig. Wir brauchen Bewegung und Anregung um diese Krise physisch und psychisch zu meistern und viele Einrichtungen brauchen uns, um finanziell zu überleben“.

Freibad-Aus: Bonner Linke stellen Dringlichkeitsantrag

Auch die Bonner Linken finden den OB-Vorstoß gar nicht gut. Die Fraktion hat jetzt einen Dringlichkeitsantrag für den Hauptausschuss eingereicht. Fraktionschef Dr. Michael Faber: „Wir wollen erreichen, dass die Verwaltung Konzepte entwirft und prüft, mit denen vielleicht doch eine begrenzte Öffnung der Freibäder unter Wahrung des Infektionsschutzes möglich ist. Gerade für viele Familien und Kinder wäre eine solche Öffnung immens wichtig, nachdem Kontaktverbote herrschen, Spielplätze gesperrt sind und vermutlich auch der Sommerurlaub ausfällt.“