Unfall vor 30 JahrenRolf Stommelen (†39): Tod eines Rennsport-Helden

Rolf Stommelen starb bei einem Unfall in den USA, er wurde nur 39 Jahre alt.

Rolf Stommelen starb bei einem Unfall in den USA, er wurde nur 39 Jahre alt.

Köln – Er war nach Graf Berghe von Trips (+33) der zweite erfolgreiche rheinische Formel-1-Fahrer: Rolf Stommelen (+39). Beide aus Köln, teilte er 22 Jahre nach dem Tod des Renngrafen dessen trauriges Schicksal. Am 24. April 1983 starb der Porsche-Pilot nach einem Unfall beim Sportwagen-Rennen in Riverside/USA.

Im Porsche war er König

"Der letzte Sonntag im April". So heißt ein mitreißender Film über Stommelen, der sich bei ersten Nordschleifen-Abenteuern im von Vater Willi für die bestandene Gesellenprüfung geschenkten Porsche Super 90 den Renn-Virus einfing.

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"Ich entdeckte, dass ich es konnte, Rennfahrer wollte ich aber immer noch nicht werden. Ich habe mir dann einen Porsche 904 zugelegt, um mit hübschen Mädchen durch die Gegend zu flitzen", erzählte der in Sülz aufgewachsene Rolf, der sich bis in die Formel 1 kämpfte.

In neun Jahren Königsklasse (1969-78) musste er in Teams wie Brabham und Surtees mit unterlegenem Material kämpfen. Der von Luigi Colani gestaltete Eifelland-March E21 raubte ihm den letzten Nerv.

Im Porsche war er König. Er feierte vier Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Daytona sowie 1979 den 2. Platz in Le Mans mit einem Porsche 935/77A im Team Dick Barbour Racing. Den fuhr er im Regen fast im Alleingang heraus, da seine US-Kollegen (u.a Schauspieler Paul Newman) viel langsamer waren.

Betonwand brachte den frühen Tod

Im April 1983 dachte er ans Aufhören. Doch dann kam die Anfrage von John Fitzpatrick, für sechs Rennen Jochen Mass (66) zu ersetzen. Es reizte ihn und er jagte den Porsche 935 Turbo (640 PS ) in Riverside auf die Pole-Position. Im Rennen das Unglück: Der Heckflügel brach bei Tempo 300, der Porsche raste in eine Betonwand.

"Hätte die da nicht gestanden, wäre gar nichts passiert", erinnert sich seine Witwe Marlene im EXPRESS-Gespräch. "Damals gab es ja noch keine Auslaufzonen wie heute." Ihr Mann erlitt innere Verletzungen, an denen er später im Krankenhaus starb. Der Heckflügelbruch war ein Materialfehler, doch für Marlene hat niemand Schuld: "Rolf war einfach zu schnell."

So war der Mann, der nicht nur viele Rennen gewann, sondern mit seiner feinen Ironie auch die Herzen. Als Stommelen am 3. Mai 1983 auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt wurde, lauschten über 2000 Menschen der bewegenden Trauerrede von Rennleiter Huschke von Hanstein (+85).

Stommelens Frau Marlene sagt: „Rolf war für mich unverwundbar.“ Hier geht's zum Interview mit der Witwe des Rennsport-Helden.

(Fotos aus dem Buch "Rolf Stommelen: Eine Kölner Rennfahrerlegende" von Manfred Berendt und Jörg-Thomas Födisch)