Bein wie FrankensteinHüfte zertrümmert! Froome zeigt Foto nach Monster-OP

Froome

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln/Monaco – Es war ein Horrorsturz, bei dem er hätte sterben können. Chris Fromme (34), der viermalige Tour-de-France-Sieger aus Großbritannien, stürzte im Juni 2019 beim Training fürs Einzelzeitfahren vor der Dauphine in Frankreich schwer.

Bei einer Geschwindigkeit von rund 55 km/h wollte er sich auf seiner Zeitfahrmaschine die Nase abwischen, ließ dafür mit einer Hand kurz den Lenker los. Da erfasste ihn eine Windböe und Froome (Team Ineos) schleuderte gegen eine Hauswand.

Chris Froome darf zehn Monate nach Horror-Sturz wieder auf der Straße fahren

Die Folge: Hüfte gebrochen, Oberschenkel gebrochen, mehrere Rippen gebrochen, Ellenbogen gebrochen. Er wurde im Krankenhaus in St. Etienne mehrere Stunden operiert, hatte Glück, dass er nicht an inneren Verletzungen verstorben ist.

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Erst nach drei Wochen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen, lag lange auf der Intensivstation. Dann kämpfte er sich zunächst auf Krücken zurück ins Leben.

Und jetzt, zehn Monate nach dem schweren Unfall sitzt Froome wieder auf dem Rad, kann bald auch wieder auf den Straßen Frankreichs trainieren. In den letzten Wochen war dies in Monaco aufgrund der Corona-Ausgangssperre nur daheim auf der Trainingsrolle mit dem Rennrad möglich.

Froome greift wieder an, will im Spätsommer die Tour de France erneut gewinnen.

Vor wenigen Tagen zeigte er ein Foto kurz nach der OP, schrieb dazu: „Vielen Dank an die Klinik in St. Etienne und an meinen Doc, dass ihr mich wieder zusammengestellt habt und mich wieder aufs Fahrrad gebracht habt.“ Das Foto zeigt die langen Narben nach der OP, Froomes Bein erinnert dabei an Dr. Frankenstein. Insgesamt wurden sechs Schrauben und eine Metallplatte eingesetzt, um alle Knochen zu fixieren. Diese mussten in einer weiteren Operation vor einigen Wochen wieder entfernt werden.

Der Unfall hat Froome verändert. Er sagt: „Solch eine Herausforderung hatte ich noch nie. Die Situation hätte ich als unglaublich schwierig und negativ empfinden können, aber ich habe versucht, das umzukehren, um etwas Beispielloses zu erreichen.“

Verbot in Frankreich: Kommt doch die Geister-Tour?

Ob die Tour in diesem Sommer mit Fans durch Frankreich fahren kann, ist fraglich. Am Dienstag, 28. April, hatte Frankreichs Premierminister Édouard Philippe betont, dass große Veranstaltungen mit mehr als 5000 Personen nicht vor September abgehalten werden dürften.

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Der Tour-Start wurde kürzlich von Ende Juni auf den 29. August verlegt. Ob das Verbot auch für die Tour gilt, ist noch offen. Wenn ja, könnte es tatsächlich zu einer Geister-Tour ohne Fans kommen.