Sensation in Shanghai! Der Monegasse Valentin Vacherot, Nummer 204 der Welt, wirft im Halbfinale des Masters-Turniers den großen Favoriten Novak Djokovic aus dem Wettbewerb.
Wer ist das denn?Nr. 204 der Welt haut Djokovic raus!

Copyright: IMAGO/MAXPPP
Valentin Vacherot wurde im Frühjahr in Monaco gefeiert. Nun setzte er in Shanghai noch einen drauf!
Aktualisiert
Paukenschlag in Shanghai! Ein Tennis-Profi, den bisher kaum jemand kannte, sorgt für die Sensation des Jahres. Valentin Vacherot, die Nummer 204 der Welt, hat im Halbfinale des Masters-Turniers niemand Geringeren als Tennis-Gigant Novak Djokovic aus dem Turnier geworfen.
Mit 6:3 und 6:4 schlug der krasse Außenseiter den serbischen Superstar, der körperlich angeschlagen wirkte, glatt in zwei Sätzen und beendete das Spiel stilgerecht mit einem Ass.
Vacherot im Finale gegen seinen Cousin!
Djokovic zeigte sich nach der bitteren Pleite als fairer Sportsmann und gratulierte seinem Gegner herzlich. Für Vacherot, der sich mühsam durch die Qualifikation kämpfen musste, war es der größte Moment seiner bisherigen Karriere. Bisher kannten ihn fast nur Tennis-Insiderinnen und -Insider.
Bei seinem Heim-Turnier in Monaco hatte er im Frühjahr schon auf sich aufmerksam gemacht, stieß dort in Runde drei vor und besiegte unter anderem den Deutschen Jan-Lennard Struff. Doch jetzt der Finaleinzug beim Masters in Shanghai. Irre, findet Vacherot selbst.
„Das ist alles verrückt. Es ist mit das Größte, was hätte passieren können“, so ein fassungsloser Vacherot nach dem Match. Für ihn ist es der erste Sieg über einen Top-10-Spieler überhaupt und sein allererster Finaleinzug auf der ATP-Tour.
Im Finale kommt es nun zu einem echten Familienduell. Vacherot trifft auf den französischen Zverev-Bezwinger Arthur Rinderknech – seinen Cousin. Rinderknech setzte sich in seinem Halbfinale in drei Sätzen gegen den Russen Daniil Medvedev durch. „Unsere Familien-WhatsApp-Gruppe ist in den letzten Tagen sehr aktiv“, hatte der zuletzt gesagt.
Der Sieg katapultiert den 26-jährigen Monegassen auch in der Weltrangliste nach vorn. Er wird kommende Woche erstmals unter den Top 100 geführt.
Für Djokovic geht damit ein durchwachsenes Turnier zu Ende. Bereits in der dritten Runde hatte er gegen den Deutschen Yannick Hanfmann große Mühe. Der Serbe wartet seit 2023 auf seinen 25. Grand-Slam-Titel und konnte in diesem Jahr erst ein Turnier für sich entscheiden.
Die Spieler hatten während der gesamten Asien-Tour immer wieder unter den harten Bedingungen geächzt. In Shanghai herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen jenseits der 30 Grad.
Der Weltranglisten-Erste Carlos Alcaraz sagte seinen Start nach einer anstrengenden Saison ab. Jannik Sinner musste mit einer Oberschenkelverletzung aufgeben. Auch Alexander Zverev klagte über körperliche Beschwerden. Die Schwäche der Favoriten nutzte ein bis dato unbekannter Qualifikant auf beeindruckende Art und Weise aus. (red)